Oil of Olaf oder Neues vom Verschwendungszusammenhang
Eine tolle Kollegin, mit der ich viel zu selten Kaffee trinken gehe, meinte vor Kurzem zu mir, sie hätte einmal die schon recht erfahrene Vorzimmerdame eines größeren deutschen Theaters, die schon einige Wechsel von einigen Intendierenden in ihrem Vorzimmerleben miterlebt hat, gefragt, wie das denn nun so sei, über all die Jahre, mit all den Wechseln, und ob es denn besser wird, und die erfahrene Vorzimmerdame eines größeren deutschen Theaters sagte dann wohl nur so: Ach, wissen Sie, man denkt ja immer, es wird besser, aber es wird nur anders.
Ich weiß gar nicht, wie man bei der Frage, ob sich im Hinblick auf Machtstrukturen im deutschen Stadttheater mittlerweile etwas geändert hat, nicht leicht zynisch reagieren soll?
Denn eine kurze Antwort auf die Frage, die mir hier gestellt wurde, ob nämlich sich im Hinblick auf Machtstrukturen im deutschen Stadttheater in den letzten zwei Jahren etwas geändert hat, sieht so aus: Nein.
Eine zweite, differenziertere Antwort würde demnach vermutlich verschiedene punktuelle Verbesserungen in verschiedenen Bereichen allerdings nur an einzelnen Häusern betonen und diese dann herausstreichen – aber das spricht noch nicht für die Veränderungen in ...
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Theater heute Jahrbuch 2022
Rubrik: Transformation, Seite 64
von Thomas Köck
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