Neue Stücke · Aufführungen (4/2020)

Aufführungen 

Deutliche Frauenübermacht auf der Regiebank im April: Alize Zandwijk kämpft in Bremen gegen den Kapitalismus und für Brechts «Die Heilige Johanna der Schlachthöfe». 

Daniela Löffner zerlegt in Dresden mit Wedekinds «Lulu» männliche Geschlechterbilder. Susanne Wolff gibt in Frankfurt/M. Dea Lohers «Das Leben auf der Praca Roosevelt» einen neuen Auftritt. Anita Vulesica wird in Graz mit Thomas Köcks «dritte republik» Europas Grenzen neu vermessen.

In Hamburg nimmt sich Charlotte Sprenger Cassavetes’ Kinotheaterwahrheitssuche «Opening Night» neu vor. Marlene Monteiro Freitas geht in ihrer Münchner Produktion «Mal – Embriaguez Divina» den Spielarten des Bösen auf den Grund. Susanne Kennedy erkundet ebendort mit Markus Selg die transformative Kraft von Paradoxien mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Und in Zürich widmet sich Yana Ross Ottessa Moshfeghs Roman «Ein Jahr der Ruhe und Entspannung». Aber keine Sorge, Jungs. Es gibt sie noch, die großen Regisseure und Intendanten. Johan Simons greift in Bochum nach «King Lear», hat sich aber von Miroslava Svolikova wohlweislich eine neue Fassung schreiben lassen. Und auch Stefan Bachmann lässt seine fein­gliedrige Regiepranke in ...

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Theater heute April 2020
Rubrik: Daten, Seite 64
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Weitere Beiträge
Wien: Schwein gehabt

Hamlet ist in die Jahre gekommen. Im Frotteebademantel schlurft Branko Samarovski, 80, ein Urgestein des Burgtheaters, durch ein rotes Portal, das an eine Kasperlbühne erinnert, und flüstert den Anfang von Heiner Müllers berühmter «Hamletmaschine» (1977): «Ich war Hamlet. Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA.» Es ist ein zarter, leiser Anfang...

Augsburg: Triggerforschung

Sie ist eine literarische Ikone des 19. Jahrhunderts. «Madame Bovary», die schmerzhaft unbefriedigte, kitschroman- und kaufsüchtige Landarztgattin, deren Tod aus Enttäuschung von Gustave Flaubert in so kalte, klare Worte gefasst wurde, dass einem beim Lesen das Blut in den Adern gefriert. Ein Roman, der in seiner literarischen Emanzipiertheit die Bühne nicht...

Düsseldorf: Geflatter in der Hütte

Wer es nicht wahrhaben will, sollte sich spätestens jetzt damit abfinden: Das mit Europa wird nichts mehr. Der gemeine Europäer wird sich in naher Zukunft zum Meer hin wohl mit einer Mauer verbarrikadieren und im Landesinnern weiterhin die Natur und sich selbst zerstören. Auf der Meeresseite der Mauer wird es allerdings noch Menschen geben. Sie strandeten hier,...