Mehr Fragen als Antworten
Die Berliner Festspiele luden vom 13. bis 16. Juni zu den Thementagen «Reflexe & Reflexionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland» ein. Wie vergiftet die Debatte ist, zeigte sich am langen Katalog der «Richtlinien für freie Meinungsäußerung und respektvollen Austausch», den die Festspiele sich schon vorab zu veröffentlichen bemüßigt sahen. Das Überschreiten von bestimmten Grenzen des respektvollen Diskurses könne zum Ausschluss von der Veranstaltung führen.
Konkret seien damit gemeint: «Drohungen, Schmähungen, Shaming, verbale Gewalt oder gewalttätige Handlungen, Aufruf zu oder Anstiftung zur Gewalt, Legitimierung oder Verharmlosung von Terrorakten, der Verletzung und Tötung von Zivilist:innen sowie die Unterstützung terroristischer Organisationen, antisemitische, rassistische, islamfeindliche oder ander -weitig menschenverachtende Äußerungen oder Symbole.» Auch baten die Veranstalter darum, keine Flaggen und Fahnen mitzubringen. Das Publikum hielt sich daran, Störungen gab es keine.
Kuratiert hatten die Thementage, in denen zwei Filme und ein Theaterstück gezeigt, vor allem aber Diskussionsrunden abgehalten wurden, Meron Mendel und Saba-Nur Cheema. Er ...
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Theater heute Jahrbuch 2024
Rubrik: Streitstoffe, Seite 71
von Ulrich Gutmair
Ich habe mich vor allem in den letzten Jahren sehr über das Stadt- und Staatstheatersystem geärgert. Ich kam als junger Mensch mit Begeisterung ans Theater, weil ich dachte, die Bühne sei der Ort, auf der sich alle Darstellungsmittel auf so spektakuläre Weise verbinden können. Im Gegensatz zu allen anderen Künsten können im Theater wirklich alle Wahrnehmungsebenen...
Diese Frau soll Kostümbildnerin sein? Zur blauen Jeans trägt sie ein schlichtes, geripptes schwarzes Shirt mit Spaghettiträgern, die wilden Locken hat sie mit einer Spange am Hinterkopf gebändigt, eine schwarze Schirmmütze über die dunklen Haare geschoben. So unauffällig sehen doch Kostümbildner:innen nicht aus; das sind doch die, die man beim Premierenapplaus...
Deutschsprachige Erstaufführungen
A
Ayad Akhtar
Der Fall McNeal (Burgtheater Wien)
François Archambault
Erinnerungen von morgen (Landestheater Rudolstadt)
Annalisa Arione und Dario de Falco
Geschichte eines Nein (Theater Heilbronn)
B
Alexandra Badea
Aus dem Schatten: Thiaroye (Schauspiel Köln)
Sarah Berthiaume
Wollstonecraft (Theater Freiburg)
Alice Birch nach...