Laughing Fit to Kill
Daniel Schreiber Was halten Sie vom Phänomen der «Obamania»?
Werner Sollors Die überraschend guten Vorwahlergebnisse für Barack Obama in der Demokratischen Partei speisen sich aus den verschiedensten Quellen. Vorrangig ist wohl die weitverbreitete Vermutung, dass Obama, sollte er nominiert werden, bessere Chancen gegen einen Republikaner wie McCain hätte, weil er einerseits einen Bruch mit der jüngsten politischen Vergangenheit in den USA symbolisiert, andererseits aber auch nicht von weltbekannten Skandalen belastet ist, wie sie die Clinton-Familie umgeben.
Bruch mit der Vergangenheit heißt in seinem Fall nicht nur eine Absage an den Irak-Krieg und die außenpolitische Isolierung der USA, sondern auch eine erhoffte Überwindung der Geschichte des Rassismus im Lande. Einmal dadurch, dass ein Kandidat mit schwarzer Hautfarbe diesmal tatsächlich eine Chance hat, gewählt zu werden, zum anderen, weil seine Familiengeschichte (schwarzer afrikanischer Vater – weiße amerikanische Mutter) das jahrhundertelange Verbot von schwarz-weißer Familiengründung so ganz öffentlich zu überwinden scheint.
DS Seit fünfundzwanzig Jahren erforschen Sie an der Harvard University die Literaturen ...
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Theater heute April 2008
Rubrik: Reportage Obamas Dramatiker, Seite 16
von Daniel Schreiber
Michael Merschmeier Wir haben zusammen Jürgen Goschs Inszenierung von Tschechows «Onkel Wanja» im Deutschen Theater gesehen. Ihr Vater war Arzt, Sie haben auch Medizin studiert. Ist die Figur des Doktor Astrow Ihrer Erfahrung nach eine Karikatur: ein Trinker, der kaum arbeitet, aber über zu viel Arbeit klagt?
Jürgen Zöllner Die Kombination Arzt und viel Arbeit ist...
Der König erklimmt seinen Thron. Sein Thron ist ein wackeliger Matratzenstapel, eine Nummer zu groß und zu tückisch für einen wie Gunther (Ben Daniel Jöhnk), diesen Burgunderschlaffi. Als er im x-ten Anlauf endlich oben ist, hüpft er auf seiner Bettenburg herum wie ein verzogener Bengel. Bald wird er sich noch ganz anders lächerlich machen.
So viel zu König Gunther....
Wenn man sich das deutsche Kino als ein Wirtschaftssystem vorstellt, mit verschiedenen Branchen, dann wäre der Regisseur Andreas Kleinert ein Vertreter der Schwerindustrie; Verhüttung, schweres Gerät und hohe Temperaturen.
Seine Filme handeln von Außenseitern, die ihr Außenseitertum mit aller Macht behaupten: Der Wendeverlierer Walter etwa, den Hilmar Thate in...