Kuh vom Eis

Die Tarifpartner einigen sich auf eine Gagenerhöhung für Theaterkünstler:innen

Theater heute - Logo

Also doch. Nach zähem Ringen und mehrern Verhandlungsrunden haben sich die Tarifpartner – der Deutsche Bühnenverein und die Künstler:innengewerkschaften, vornehmlich die GDBA – auf eine neue Gagenregelung für die Solobeschäftigten und Bühnentechniker:innen geeinigt. Danach wird die Mindestgage in zwei Stufen von bisher 2.000 Euro ab 1. September auf zunächst 2.550 Euro und ab dem 1. Januar 2023 auf 2.715 Euro angehoben.Ebenso werden die Gastgagen entsprechend erhöht und erfahren damit auch eine Steigerung von mehr als 35 Prozent.

 

Teil des Abschlusses ist auch die Einführung einer Stufe in Form einer ebenfalls dynamisierten Beschäftigungszulage in Höhe von 200 Euro auf die Mindestgage zu Beginn der Spielzeit 2023/2024. Solobeschäftigte und Bühnentechniker:innen, die länger als zwei Jahre an Theatern arbeiten, die dem Deutschen Bühnenverein ange -hören, erhalten dann mindestens 2.915 Euro. 

Claudia Schmitz, die Geschäftsführende Direktorin des Bühnenvereins, warnt allerdings: «Unser ausdrücklicher Appell geht an die Rechtsträger: Der aktuelle Abschluss stellt für die Bühnen eine finanzielle Herausforderung dar, die sie alleine nicht schultern können. Die Bühnen brauchen dringend die Zusage der Rechtsträger, diesen Mehraufwand mitzutragen. Dieser Abschluss nimmt uns alle – gemeinsam – in die Verantwortung.» Kurz: Die Kommunen und Länder sind dringend gebeten, die Mehrkosten für die Bühnen zu übernehmen!


Theater heute August/September 2022
Rubrik: Magazin, Seite 70
von

Weitere Beiträge
Impressum 8/22

Theater heute

Die Theaterzeitschrift im 63. Jahrgang Gegründet von Erhard Friedrich und Henning Rischbieter

Herausgeber 
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin

Redaktion 
Eva Behrendt Franz Wille (V.i.S.d.P.)

Redaktionsbüro 
Katja Podzimski

Gestaltung 
Christian Henjes

Designkonzept 
Ludwig Wendt Art Direction

Redaktionsanschrift 
Nestorstr. 8–9, 10709 Berlin, Telefon 030/25 44 95 10, Fax...

Neue Grenzen der Kunst?

Wligion, Kultur, Hautfarbe oder den Symbolen persönlicher Selbstbestimmtheit. Und antisemitische Darstellungen in «Stürmer»-Manier werden auch dadurch nicht ins Harmlose relativiert, dass Taring Padi in einem Statement zu ihrem Werk diese im Kontext anderer herrschaftskritischer Karikaturen verstehen. 

Besorgniserregend an der Antisemitismus-Debatte zur documenta war zudem, was im Vorfeld...

Erinnerungspflicht

Melancholisch schön drängt und krächzt die Geigenmusik (Vivan Bhatti) zur Betroffenheit, verwirrend reflektieren sich die vielen Bildschirme und Fenster auf der Bühne von Anne Ehrlich. Ganz in der Mitte steht ein durch Wände zum Großteil verdecktes Wohnzimmer, immer wieder erhascht man Blicke auf Ikea-Betten, ein Viergewinnt-Spiel, Notenständer, rosa Vorhänge, nach vorne hin flackert...