Kern-Aussagen stärken!
Michael MerschmeierHerr Trittin, Sie gehen gern und häufig ins Theater – nicht gerade
üblich für einen Politiker.
Jürgen TrittinDas resultiert aus einer biografischen Vorschädigung. Ich hab beim Schultheater mitgespielt – zum Beispiel den Kai in «Kai aus der Kiste», Branco in «Die rote Zora» oder im «Gespenst von Canterville». Das hat mir großen Spaß gemacht. Später war ich dann Leiter einer Theatergruppe in einem Jugendfreizeitheim, so etwas gab es damals noch.
MMIn Göttingen?
JTNein, das war noch in Bremen.
Der Intendant hieß Kurt Hübner, Wilfried Minks revolutionierte die Bühnenbild-Ästhetik, und es gab dort junge, hoffnungsvolle Schauspieler namens Bruno Ganz und Edith Clever.
MMSie sind Jahrgang 1954. Da haben Sie also die ganz große Zeit des Bremer Theaters erlebt.
JTGenau. Ich war bei der Eröffnung der Experimental-Bühne «Concordia» dabei und habe die Wieder-Uraufführung von Marieluise Fleißers «Die Pioniere in Ingolstadt» gesehen …
MM… Regisseur Rainer Werner Fassbinder …
JT… den ich nie vergessen werde, und zwar aus einem ganz ordinären Grund: Ein paar Mal saß er neben mir und roch ganz entsetzlich nach Schweiß! Meine theatralische Grundausbildung bestand jedenfalls in der ...
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Stalins Russland – Putins Russland, die Ähnlichkeiten zeigen Grundstrukturen der russischen Gesellschaft: Bürokratie, Despotismus, Korruption. Sebastian Baumgartens Inszenierung von Bulgakows «Der Meister und Margarita» zeigt vor allem Parallelen. Der satirische Roman aus der Stalin-Zeit wird mit allen Mitteln der dekonstruktivistischen Theaterästhetik auf die...
Die Finnlandisierung der Welt macht bei Kaurismäki auch vor dem Vereinigten Königreich nicht halt – sein London könnte auch Helsinki sein. Für «I Hired a Contract Killer» hatte der Regisseur 1990, im letzten Herrschafts-jahr der Misses Thatcher, den Kanal überquert – das feuchte England und der trockene britische Humor sind seinem Wesen irgendwie verwandt.
Nachdem...
In der «Süddeutschen Zeitung» hat Peter Laudenbach gejubelt: In der «maroden» Volksbühne bekäme man, «was man in diesem grauen Bunker zu allerletzt erwartet hätte: eine Inszenierung, die in ihrer großen Leichtigkeit ziemlich gute Laune macht». Und weiter: «Der Plot ist simpel: Vater Ubu, ein vulgärer Dummkopf, ermordet den König von Polen, um selber König zu werden...