Im Norden viel Neues
Marode Theaterbauten sind ein kommunales Angstthema. Wie verlässlich sind die Kostenplanungen? In welchem Zeitrahmen sind Projekte durchführbar? Kommen angesichts der angespannten Lage auf den Märkten noch weitere unkalkulierbare Preissteigerungen hinzu? Die Angst vor solchen Risiken führt in vielen Städten zu kontroversen Diskussionen über Sanierung oder Neubau, aber auch zu völlig neuen Überlegungen.
Wollen wir überhaupt noch Gebäude haben, die tagsüber kaum genutzt werden und einem einzigen Zweck dienen? Haben wir in der Pandemie nicht gelernt, dass Theater auch im digitalen Raum stattfinden kann?
Zum Jahreswechsel läutete die Eröffnung des Münchner Volkstheaters (Baukosten 130 Mil -lionen Euro) und der dortigen Isarphilharmonie (Baukosten 40 Millionen Euro) mancherorts ein Umdenken ein. Denn siehe da: Kulturbauten können nach wie vor in überschaubarer Kostenrahmung und unter Einhaltung der Finanzierungspläne errichtet werden!
Medial bisher wenig beachtet, tritt jetzt ein wegweisendes Projekt im Norden ins Rampenlicht. Das Volkstheater Rostock, nach der Zerstörung des Theaters 1942 gemeinsam mit der Nord -deutschen Philharmonie in einem ständig erweiterten Provisorium ...
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Theater heute August/September 2022
Rubrik: Magazin, Seite 69
von Karin Winkelsesser
Leute wie ich bleiben ein Leben lang in der Pubertät, weil sie immer für oder gegen den großen Papa sind. Und das ist, was der große Papa will», sagt Robert, Alter Ego des Autors und einer der Protagonisten aus Thomas Braschs 1977 veröffentlichtem Prosa-Band «Vor den Vätern sterben die Söhne». Da hatte der 1945 geborene Autor gerade seinen großen Papa verlassen,...
Melancholisch schön drängt und krächzt die Geigenmusik (Vivan Bhatti) zur Betroffenheit, verwirrend reflektieren sich die vielen Bildschirme und Fenster auf der Bühne von Anne Ehrlich. Ganz in der Mitte steht ein durch Wände zum Großteil verdecktes Wohnzimmer, immer wieder erhascht man Blicke auf Ikea-Betten, ein Viergewinnt-Spiel, Notenständer, rosa Vorhänge, nach...
Man könnte es sich leicht machen und sagen: Theaterfilme gibt es doch eigentlich nicht. Denn entweder ist etwas live gespielt vor Publikum (egal ob physisch kopräsent oder über digitale Kanäle vermittelt), dann ist es theatral.
Oder es ist von Kameras eingefangen, konserviert und beliebig oft ausspielbar, dann ist es, nun ja, ein Film.
«Theaterfilme sind noch kein...