Im Geschlechtertaumel
Wo liegt Illyrien? Schon für Shakespeare ist’s ein Fantasieland, das «Elysium» so mächtig anklingen lässt wie «Illusion»; schon in der klassischen Mythologie ein Terrain schräg neben dem Bekannten: oberhalb Griechenlands an der adriatischen Küste, zwischen Dalmatien und Traum. Illyrien ist Spiegelland.
Für die Zürcher Aufführung hat Penelope Wehrli eine bewegliche Wand auf die Schauspielhausbühne gebaut, mal verspiegelt, mal durchsichtig, ein einerseits trennender, andererseits durchlässiger Paravent, in dem sich Innen- und Außenwelten verwischen und alle in allen, aber nicht zuletzt in sich selbst spiegeln. Ein Wunderland für Shakespeares Märchenstück, in dem keine ist, was sie scheint («Ich bin nicht, was ich bin», sagt ja Cesario-Viola), jeder sich polymorph spiegelt und alles durcheinandergeht, zuvörderst, was Mann ist, was Frau.
Ist es wichtig? Viola strandet in Illyrien; einigermaßen unbedenklich verkleidet Nina Hoss sich da als Mann, weil ein Mann sich nun mal leichter durchschlagen kann in der Fremde. Sie tritt eine Liebesverstrickungslawine los, die keinen ungeschoren lässt, zuletzt sie selbst, auch wenn sie sich nun weniger leidend (sie verliebt sich ja in den Mann, für ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Jetzt geht die Party richtig los. Tisch 2 rechts vorn dreht ab. Bis jetzt war ja die reifere Dame mit dem charmant nach Ungarn, vielleicht auch nach Baltikum klingenden Akzent vor allem eine treue Helferin für den Künstler, der da zwischen den Tischen im kleinen Festsaal gerade zwei Halbzeiten lang eine der haltbarsten Ikonen nachkriegsdeutscher Humor-Geschichte...
Franz Wille Wie lange hat denn diesmal die letzte Jury-Sitzung gedauert?
Christoper Schmidt Circa sechs Stunden. Wir haben etwas später angefangen, weil drei Juroren am Abend davor noch in einer Vorstellung in Essen waren und der Zug wieder mal Verspätung hatte.
FW In diesem Jahr hat in den letzten Wochen eine besonders heftige Reiseaktivität eingesetzt.
Schmidt...
Fernsehen
Samstag, 1.
19.00, Theaterkanal: Theaterlandschaften:
Staatstheater Kassel – vorgestellt von Esther Schweins. Ein Film von Andreas Lehmann
19.30, Theaterkanal: Thomas Bockelmann im
Gespräch
Sonntag, 2.
17.00, arte: Unterwegs zwischen Ost und West – Der Schriftsteller Ingo Schulze – deutsche Dokumentation (2009) von Burghard Schlicht
Montag, 3.
18.00,...