«Ich liebe es, abends den Grill aufzubauen»
Wenn es um die Schnittstelle von Bildender Kunst und Theater geht, gehört der 1960 geborene Filmemacher und Regisseur Christoph Schlingensief zu den Grenzgängern par excellence. In den 90er Jahren mischte er mit talkshowartigen Abenden («100 Jahre CDU», «Schlacht um Europa»), politischer Aktionskunst («Bahnhofsmission Schlingensief», «Chance 2000», «Ausländer raus!») und einem Team aus teilweise gehandicapten Laiendarstellern die Stadttheaterszene zwischen Berlin und Zürich, Wien und Hamburg auf.
Um die Jahrtausend-wende erhielt der gebürtige Oberhausener Angebote aus der Kunst- und Opernszene: 2003 nahm er an der Biennale in Venedig teil, 2004 inszenierte er «Parsifal» in Bayreuth. Seine «Animatographen», eine Kombination aus Video-Installation und Drehbühne, zeigte er beim Arts Festival Reykjavik, am Burgtheater («Area 7»), an der Volksbühne («Kaprow City») und in Neuhardenberg («Odins Parsipark»). Zuletzt inszenierte er «Der fliegende Holländer» in Manaus; im Münchner Haus der Kunst läuft seine Film-Ausstellung «18 Bilder pro Sekunde».
Wir wollten von Christoph Schingensief wissen, warum er das Theater um der Kunst willen verlassen hat. Das Gespräch fand in einer Probenpause ...
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Theater heute August/September 2007
Rubrik: Kunst, Bühne & Videotapes, Seite 17
von Eva Behrendt
Franz WilleHerr Baumbauer, wieso wollen Sie die Münchner Kammerspiele nur noch bis 2009 leiten, das ist doch das schönste Theater, das es gibt?
Frank BaumbauerErstens habe ich große Lust, das Theater noch die nächsten zwei Jahre zu leiten. Zweitens versuche ich, mir immer selbst die Grenzen zu setzen – wie schon in Basel und Hamburg – aus dem Wissen um die für...
Einmal macht sie einen Vorhang aus Rauch. Und sie macht das so schön, so langsam und so sinnlich, dass man stracks in den nächsten Tabakladen eilen und alle Regeln und Vorsätze …
Macht man natürlich nicht. Bleibt natürlich sitzen, denn auf der Bühne steht Polina Agurejewa. Ganz allein. Die russische Schauspielerin spielt «Juli», das neue Stück von Iwan Wyrypajew....
Schon ein Blick auf den Theaterzettel verrät, dass einen in Barbara Freys Inszenierung kein konventioneller «Sturm» erwartet: Der Titel des Stücks hat seinen bestimmten Artikel verloren, und auf der Besetzungsliste finden sich nur drei Schauspieler. Nur Prospero, Ariel und Caliban haben das Massaker der Strichfassung überlebt. Die Bühne (Bettina Meyer) ist karg...