Heimatpanzer
Das neue Stück des 27-jährigen Dirk Laucke handelt von Grenzen, von der DDR, von Deutschland 20 Jahre nach der friedlichen Revolution und von der Festung Europa. Es erzählt von illegalen Chinesen, tschechischen Huren und Heimatlosigkeit. Und vom Panzerfahren. Dirk Laucke schlug daher eine gemeinsame Fahrt in einem BMP Schützenpanzer vor, als im Juni 2009 eine Redakteurin der Londoner BBC bei ihm anfragte, wo man sich am besten für ein Gespräch über sein neues Stück treffen könne.
Man kann eine solche Tank-Tour tatsächlich problemlos unternehmen, wenige Kilometer außerhalb von Berlin, nahe Fürstenwalde im Brandenburgischen, für zehn Euro bei den Brüdern Heyse. Die haben einen Acker und ein Dutzend Panzer, und zusammen ist das ihre «Panzer-Fun-Fahrschule». Auf ihrer Homepage schreiben sie vom «größten Männerspielplatz Deutschlands», und in kleinen Filmchen kann man sehen, wie sie mit alten NVA-Maschinen röhrend durch die märkische Heide pflügen. Ab und zu wird dabei auch ein Wohnwagen plattgemacht. Panzer-Fun. Aber darum geht es gar nicht. Nicht in echt und nicht im Stück. Sondern es geht um Heimat. Beziehungsweise deren Verlust und wie grausam das sein kann.
Dirk Laucke, Sohn ...
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Theater heute Jahrbuch 2009
Rubrik: Stücke der neuen Spielzeit, Seite 168
von Robert Koall
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