Große Fragen, einfach gestellt
In Frau Yamamotos Haus gibt es viele Wohnungen. Auf Florian Lösches Bühne im Zürcher Pfauen könnten sie in Japan liegen, so filigran muten die sich verschiebenden, sich hebenden und senkenden Transparent -folien an, in denen sich der Raum in ständiger Bewegung strukturiert. Oder aber in Italien, so eisdielenbunt sind die Farben der Folien, so kontrastreich und wärmend die Lichtführung (von Michel Güntert). Frau Yamamoto nennt sich schließlich Sole mit Vornamen, wie sie kichernd eingesteht.
Wenn es eine Schauspielerin gibt, der wir jederzeit locker die Sonne abnehmen würden, dann ist es Nikola Weisse. An sich hat sie ja gar nichts Wonnig-Sonniges. Aber doch die Strahlkraft. Und die Härte. «Was ist mit euch? Seid ihr glücklich?», fragt sie – mitten ins Herz – das Nachbars-Paar im Haus (Sebastian Rudolph und Mirko Kreibich). Der Mund bleibt ihnen offen stehen.
Mit nüchternster Beiläufigkeit berichtet sie von Blutmassakern im Sägewerk ihres Ex-Mannes – «Die Zuschneidemaschine hat ihm ratzfatz drei Finger weggesägt. – Sie war an dem Tag auf extra dünnes Furnier eingestellt. – Die Finger wurden in hübsche Scheibchen geschnitten ... wir haben sie aus dem Sägemehl gefischt, jede mit einem ...
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Theater heute November 2024
Rubrik: Aufführungen, Seite 7
von Andreas Klaeui
BERLIN, DAS KLEINE GROSZ MUSEUM
bis 25.11., Was sind das für Zeiten? – Grosz, Brecht & Piscator
Mit zahlreichen Leihgaben des Bertolt-Brecht-Archivs, der Kunstsammlung der Akademie der Künste, des Stadtmuseums Berlin sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen präsentiert die letzte Ausstellung des kleinen Grosz Museums die epochalen Werke, an denen Grosz,...
Das Geheimnis guter Science Fiction liegt in der richtigen Mischung aus sozialer und szenischer Fantasie. Kein Plot überzeugt ohne entsprechendes Design. Dabei kann auch ein Gesicht wie eine Landschaft wirken und die Oberfläche eines fernen Planeten ein intensives Gefühl vermitteln. Normalerweise arbeiten bei der virtuellen Gestaltung filmischer Set Designs ganze...
Steht man vor dem Friedensgrenze e.V., fühlt man sich sofort in die Zeit vor 1989 versetzt. Das ehemalige Kulturhaus und Kino in Guben, direkt an der Oder, trägt stolz seine Patina des Umbruchs. Im Inneren befindet sich noch die alte Kinokasse, im Foyer verkauft der örtliche Trägerverein, der sich seit einigen Jahren um das Gebäude und seine kulturelle Bespielung...