Ferdinand Schmalz: jedermann (stirbt)
wir begreifen die ruinen nicht eher,
als bis wir selbst ruinen sind.
heinrich heine
gelobt seist du niemand
paul celan
das stück spielt in keinem garten nahe wien, der von keinem zaun umgeben,
in dem keine exotischen gewächse sich ranken.
zwischen keinen blüten, die keine verführerischen düfte verbreiten
und keinen früchten, die nur der zierde dienen.
in keinem refugium.
figuren:
jedermann
jedermanns frau
buhlschaft tod
jedermanns mutter
dicker vetter
dünner vetter
armer nachbar gott
mammon
gute werke
die (teuflisch) gute gesellschaft
pausen:
/ ein schlag
// zwei schlag
/// drei schlag
von schmählichem getier
die (teuflisch) gute gesellschaft - wie pflegt man zu sagen.
- von mund zu mund.
- von mund zu mund.
- von mund zu mund.
- pflegt man zu sagen.
- von jedem verfasser verlassen.
- quasi verfassungslos.
- wir sind am ende,
- am ende langer zeiten.
- könnten vergessen werden.
- könnten zu leicht vergessen werden.
- und bleiben doch unvergessen.
- das wahre gesicht.
- verloren.
- das wahre gesicht.
- überschrieben.
- wir treiben in totem gewässer.
- das mittelalter hindurch.
- treiben in totem gewässer.
- die rennaissance hindurch.
- stehen nicht in jenem ...
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Theater heute April 2018
Rubrik: Stückabdruck, Seite 99
von
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In der Mitte des Films sagt einer der beiden immer wieder auftauchenden, stets zufrieden feixenden Herren im Anzug zum anderen: «Sie glauben, Sie können Vergangenheit so darstellen, wie sie wirklich war?» Der Angesprochene, gespielt vom ehemaligen Intendanten der Münchner Kammerspiele Johan Simons, trägt anlässlich eines Maskenballs kurz nach dem Zweiten Weltkrieg...
Übertriebene Sentimentalität kann man der Großmutter, bei der die Zwillinge aus Agota Kristofs Roman «Das große Heft» die Kriegsjahre überdauern, wahrlich nicht vorwerfen. Die Alte – im Ort schlicht «die Hexe» genannt – pflegt grausame Lebenseinsichten grundsätzlich unter genüsslichem Hohngelächter zu äußern, je nach Anlass gern auch mit begleitendem...