Ein viel zu großes Herz
Die «Lulu» am Münchner Volkstheater ist der Abschied von Brigitte Hobmeier, die ihr Engagement zum Ende der Saison gekündigt hat, ohne dass sie zunächst etwas Neues in der Tasche hatte. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert: Im Sommer wird die junge Schauspielerin, die inzwischen schwanger ist, zu Frank Baumbauer an die Kammerspiele wechseln. Die Lulu aber soll sie, wenn möglich, auch in der nächsten Saison am Volkstheater weiterspielen.
Hobmeiers Weggang reißt eine empfindliche Lücke in Christian Stückls junges Ensemble, in dem die 28-Jährige die herausragende Protagonistin ist. Ihre «Geierwally», ihre Viola in «Was ihr wollt», ihr Lämmchen in «Kleiner Mann – was nun?» und jetzt ihre «Lulu» gehören zum Attraktivsten und schauspielerisch Glanzvollsten, was das Volkstheater zu bieten hat. Einige am Haus dürften sich über ihren Abschied allerdings auch freuen, denn durch ihren schnellen Aufstieg zum Publikumsliebling und Jungstar des Volkstheaters hat sich Brigitte Hobmeier nicht nur Freunde gemacht.
Auch im Fall der «Lulu» wird sie mit dem Vorwurf leben müssen, die anderen gnadenlos an die Wand zu spielen. Die Männer stehen zwar schon beim Autor Wedekind unter Luschen-Verdacht, ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Das Schlimmste, was ihrem Stück auf dem Theater passieren könne, sagt Anja Hilling, sei, dass auf der Bühne wirklich Gulasch gekocht werde. Nun wurde bei der inoffiziellen Uraufführung von «Mein junges idiotisches Herz» im Werkraum der Münchner Kammerspielen dieses Gulasch nicht nur gekocht, sondern am Ende der Vorstellung auch noch von allen Schauspielern...
Es war wie beinahe jedes Jahr. Als die siebenköpfige Jury des Theatertreffens Ende Februar nach eines langen Tages Diskussionen über ihre Favoriten aus 300 Inszenierungen landauf, landab erschöpft auf das «Tableau» der Einladungen blickte, sah sie: 2 x Berlin, 2 x Hamburg, 2 x Münchner Kammerspiele, 2 x Zürich, 1 x Wiener Burgtheater und, immerhin, 1 x Hannover....
Ein Krieg ist zu Ende. Dass er damit für die Menschen, die ihn erlebt haben, für all die Heimkehrenden, Befreiten, Zurückgebliebenen noch lange nicht beendet ist, wird meist verdrängt. Anders in Lars Noréns jüngstem Stück, in dem er zeigt, dass Krieg und die Folgen eines Krieges strukturell gleich zerstörerisch sind.
Ein Familienvater kehrt aus dem Lager zurück....