Die verschworene Truppe
Je länger ich über dieses schöne französische Wort Ensemble nachdenke und vor allem darüber, was es meint, umso unwirklicher wird es für mich. Ich habe mehr Fragen als Antworten.
Gab es je schon einmal wirklich ein Ensemble? Ist Ensemble überhaupt möglich? Oder ist es ein Sehnsuchtsbegriff, ein Unerreichbarkeitswort, wie Freiheit, Glück, Frieden?
Ich habe in meinem bisherigen Leben zu mehreren sogenannten Ensembles gehört, zu dem des Staatstheaters Schwerin (25 D/H) als Schauspieler, zu dem des Deutschen Theaters Berlin als Schauspieler (40 D/H) und Regisseur, habe einige Jahre das des Rheinischen Theaters Neuss (15 D/H) als Oberspielleiter geleitet, sowie das der Neuen Bühne Senftenberg (18 D/H) als Intendant. In Rostock am Volkstheater leite ich als Intendant erstmalig vier künstlerische Ensembles (130 D/H) (im Aufbau befinden sich noch Bürgerbühne und Figurentheater).
Eigentlich empfinde ich gerade als Intendant eines Mehr-Sparten-Theaters die komplette Belegschaft als ein zu verantwortendes, zu entwickelndes und zu verteidigendes Ensemble – und mich als dessen Teil.
Geht es aber wirklich, Gleicher unter Gleichen zu sein, wenn es Gleichere gibt? Der Begriff Ensemble erscheint ...
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Theater heute Jahrbuch 2015
Rubrik: Der Ensemble-Konsens, Seite 71
von Sewan Latchinian
A
Petra Afonin
Schnabeltassen
(Württembergische Landesbühne Esslingen)
Thomas Arzt
Totes Gebirge (Theater in der Josefstadt)
Werthers große Liebe. Oder schick mir die Pistole, Baby
(Theater Phönix)
Auftrag:Lorey
Back to black (Deutsches Schauspielhaus Hamburg)
B
Hans op de Beeck
Die Leere nach dem Fest (Schauspiel Frankfurt)
Sibylle Berg
Und dann kam Mirna...
Er trägt den Anzug, er diktiert die Regeln. Es gibt allerdings nur eine einzige, von Wladimir ständig wiederholte: «Wir warten auf Godot!» Der bekanntlich nicht kommt in Becketts schwebendem Spiel der Sinnlosigkeiten, die das Leben ausmachen, das trotzdem irgendwie gelebt werden will. Also werden sie zu «Zauberkünstlern», die «immer was finden, was uns glauben...
TH Sie alle hier am Tisch übernehmen in den nächsten zwei Jahren neue Theater, drei Schauspieltheater, die vor größeren Einschnitten stehen, als es übliche Intendantenwechsel sind. Aus ganz unterschiedlichen Gründen: Das Düsseldorfer Theater ist nach dem vorzeitigen Ende der Leitung von Staffan Valdemar Holm und zwei Interimsleitungen ziemlich am Boden; der Wechsel...