Die verschworene Truppe

Sewan Latchinian fragt, ob etwas verschwinden kann, das vielleicht nie existierte

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Je länger ich über dieses schöne französische Wort Ensemble nachdenke und vor allem darüber, was es meint, umso unwirklicher wird es für mich. Ich habe mehr Fragen als Antworten.

Gab es je schon einmal wirklich ein Ensemble? Ist Ensemble überhaupt möglich? Oder ist es ein Sehnsuchtsbegriff, ein Unerreichbarkeitswort, wie Freiheit, Glück, Frieden?

Ich habe in meinem bisherigen Leben zu mehreren sogenannten Ensembles gehört, zu dem des Staatstheaters Schwerin (25 D/H) als Schauspieler, zu dem des Deutschen Theaters Berlin als Schauspieler (40 D/H) und Regisseur, habe einige Jahre das des Rheinischen Theaters Neuss (15 D/H) als Oberspielleiter geleitet, sowie das der Neuen Bühne Senftenberg (18 D/H) als Intendant. In Rostock am Volkstheater leite ich als Intendant erstmalig vier künstlerische Ensembles (130 D/H) (im Aufbau befinden sich noch Bürgerbühne und Figurentheater).

Eigentlich empfinde ich gerade als Intendant eines Mehr-Sparten-Theaters die komplette Belegschaft als ein zu verantwortendes, zu entwickelndes und zu verteidigendes Ensemble – und mich als dessen Teil.

Geht es aber wirklich, Gleicher unter Gleichen zu sein, wenn es Gleichere gibt? Der Begriff Ensemble erscheint ...

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Theater heute Jahrbuch 2015
Rubrik: Der Ensemble-Konsens, Seite 71
von Sewan Latchinian

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