Der Kommissar geht um
Wie jede gute Serie funktioniert auch René Polleschs Diskurstheater-Endlos-Soap nach strengen Regeln. Anstelle eines Plots gibt es eine These, die der Autor/Regisseur aus Schriften seiner aktuellen Lieblingstheoretiker ableitet. Und das triviale Setting, in dem diese These präsentiert wird, ist bekannt aus Film und Fernsehen.
«Fantasma» heißt die neue Folge.
Es ist Polleschs vierte Burgtheaterproduktion, die Besetzung – die Stargäste Sophie Rois und Martin Wuttke sowie Sachiko Hara, Daniel Jesch, Hermann Scheidleder und Stefan Wieland – ist beinahe identisch mit jener seiner letzten Wiener Arbeit «Das purpurne Muttermal» (2006). Die Musik kommt aus dem «Aktuellen Sportstudio» des ZDF, die Filmzitate stammen diesmal aus dem Lubitsch-Stummfilm «Madame Dubarry» und der Hollywoodkomödie «Die nackte Kanone 2 1/2»; auf der Leseliste standen Giorgio Agamben, Boris Groys, Donna Haraway und Slavoj Zizek.
Sophie Rois hat das erste Wort: «Wir sind im falschen Bühnenbild!» Ein Satz, der am Beginn von jedem Pollesch-Stück stehen könnte. In diesem Theater agieren die Schauspieler prinzipiell so, als wären sie im falschen Film. Diesmal allerdings scheint die Überraschung berechtigt: Bert Neumann ...
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