Buhlen um die Araber
Wenn man im Charterbus durch Oberhausen kutschiert wird, sieht es auf den ersten Blick gar nicht so übel aus. Das hell erleuchtete «Centro» (ob «Tschentro» oder «Kentro», darüber streiten die Einheimischen noch) soll die größte Shoppingmall Europas sein, und gleich daneben lockt das «Metronomtheater» mit dem Erfolgsmusical «Wicked». Einst stand hier die mächtige «Gutehoffnungshütte» mit 30.000 Beschäftigten, während ihre säkularen Nachfolger lediglich 3–4.000 Dienstleistern Arbeit verschaffen.
Die Region sei im Begriff «abzusaufen», heißt es; Christoph Schlingensief klagte, gewissermaßen im Grönemeyer-Sound, das Oberhausen, aus dem er komme, sei «voll im Arsch», da könne man den Menschen nicht noch ihr Allerletztes nehmen. Das Theater.Und das Vorletzte? Rot-Weiß Oberhausen? Auch der Fußballclub, derzeit in der Zweiten Liga tätig, hat eine lange Tradition. Wie das Theater, das unter Peter Carps Intendanz aufblüht, spielt der Verein antizyklisch und denkt gar nicht daran, einfach abzusaufen.
Nun hat sich ein potenter Sponsor gefunden, ARAB PETROL («oil for culture»), der freilich nur eines von beiden fördern kann. Fußball oder Theater. Auch Fußball gehöre ja irgendwie im weitesten ...
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