Auf Sand gebaut
Was für ein Schweinesystem! In Hannover, im Ballhof Eins, hat Emre Akal «Animal Farm» weitergedreht, hat an das Ende dieser dystopischen Fabel aus dem Jahr 1945 seinen Anfang gesetzt: Die Schweine, die in George Orwells Text immer mehr den Menschen ähneln, regieren über die Menschen. Und die Menschen, oder eben das, was von ihnen übrig geblieben ist, sind die Unterdrückten. Sind die Ausgebeuteten, die Ausgelaugten. Gemeinsam mit der Dramaturgin lvin Ilhan hat Akal diese aussichtslose Fassung erstellt.
Für die Bühne hat die Ausstatterin Lara Roßwag drei eindrucksvoll beengte Dioramen geschaffen und – mit schlaffer Haut, hängenden Genitalien und leergesaugten Brüsten – höchst eindrucksvolle Kostüme. Fahlgelb als Nichtfarbe bestimmt die sichtbar ungesunde Atmosphäre dieses Abends, in dem die eingesperrten und drangsalierten Menschen (detailgenau und minimalistisch dargestellt von Cino Djavid, Stella Hilb, Helene Krüger, Peter Sikorski und Nicole Widera) ihr tristes Dasein fristen. Dieses besteht aus: Gebären, Milch abpumpen, Samen spenden, Rüben ernten und Opfergaben bringen.
Kurze kichernde Pausen auf einer Schaukel sind ihr sparsames Freizeitvergnügen. «Ollet for hi holy tins», ...
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Theater heute Februar 2025
Rubrik: Chronik, Seite 58
von Katrin Ullmann
Der Balkan ist eine kleine Region», erklärt Aurela Kadriu, Produzentin und Kuratorin der kosovarischen Plattform Qendra Multimedia. «Es gibt nur wenig Austausch zwischen den Theatermacher:innen, obwohl unsere gesellschaftlichen Entwicklungen und Probleme ähnlich sind und wir auf der Bühne die gleichen Themen verhandeln.»
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