Life is Shortbread
Niemand weiß es so genau, aber es könnte das vorerst letzte Mal gewesen sein, dass das No Limits – Disability & Performing Arts Festival ein derart vielfältiges Programm präsentiert. Verantwortlich dafür sind die Berliner Kulturkürzungen, denen, so wie es derzeit aussieht, auch viele Projekte aus den Bereichen Inklusion und Diversität zum Opfer fallen. Diese Schreckensnachricht platzte ausgerechnet in die zweite Hälfte des zwölftägigen Festivals und überschattete das ausgelassene Beisammensein.
Doch zunächst ging es locker, leicht und luftig in die elfte Runde.
In diversen Spielstätten der Freien Szene, u.a. bei RambaZamba und im Theater an der Parkaue, präsentieren zwanzig Gruppen aus zwölf Ländern ihre Stücke aus den Bereichen Tanz, Theater und Performance. Hinzu kam ein Symposium für Disabled People in Entscheidungspositionen, Partys und inklusive Begegnungsformate.
In Deutschland gilt das No-Limits-Festival als das größte und wichtigste Festival von und für Künstler:innen mit Behinderung. Ihre Stücke drehen sich um den eigenen künstlerischen Ausdruck, zeigen verschiedene Lebensrealitäten, üben Kritik an vorherrschenden Körperbildern und feiern die Selbstermächtigung. ...
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Theater heute Februar 2025
Rubrik: Magazin, Seite 67
von Anna Fastabend
Es muss sich anfühlen wie eine ganze Reihe von Nackenschlägen, die Ca -rena Schlewitt im Herbst einstecken musste. Der Intendantin von HELLE-RAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, mit dem wunderbaren Festspielhaus am Rande Dresdens, einer der Leuchttürme der Freien Szene in Sachsen, ja, in Ostdeutschland, geht im nächsten Jahr möglicherweise das Geld aus....
Lukas Bärfuss’ Roman «Die Krume Brot» kreist um das Thema Armut. Da ist es konsequent, wenn das Inszenierungsteam um Regisseur Antú Romero Nunes und die Basler Compagnie sich für ihre Uraufführung einer Art «Armem Theater» à la Jerzy Grotowski verschreiben. Als nach etwa 20 Minuten ein weißer Sessel auf die Bühne getragen wird, wirkt der fast wie ein Störmoment....
Was für ein Schweinesystem! In Hannover, im Ballhof Eins, hat Emre Akal «Animal Farm» weitergedreht, hat an das Ende dieser dystopischen Fabel aus dem Jahr 1945 seinen Anfang gesetzt: Die Schweine, die in George Orwells Text immer mehr den Menschen ähneln, regieren über die Menschen. Und die Menschen, oder eben das, was von ihnen übrig geblieben ist, sind die...
