Äpfel und Birnen
Man könnte einfach den Artikel wechseln. Dann wäre es nicht mehr «Der Faust», sondern die Faust und würde geballte Kraft und Energie symbolisieren. Vorwärts in eine hoffnungsvolle Zukunft gehen als Veranstalter gemeinsam: der Deutsche Bühnenverein, die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste, die Kulturstiftung der Länder und das Land NRW.
Es sei «die uralte Idee von Jürgen Flimm gewesen», sagte der nordrhein-westfälische Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff während der Gala im Essener Aalto-Theater.
Der Spiritus Rector selbst, Ex-Präsident des Deutschen Bühnenvereins, sprach gottgleich: «Es währte sechs Jahre, und es wurde gut.» Der Deutsche Theaterpreis ist also auf der Welt. Zur Premiere griff die öffentliche Hand tief in die NRW-Staatsschatulle und applaudierte kräftig. Mit Ausnahme des allgegenwärtigen Norbert Lammert («Es war ein Jammer», so der Bundestagspräsident in einem Kommentar für «Die Zeit») schien sich niemand am Stil der zweistündigen Veranstaltung zu stören. Die rückte mit Glücksfee Daisy, einem launig auf ZDF-Moderatorencharme getrimmten Rufus Beck, prominenten Preis-Paten, keck gekurvter Showtreppe, Scheinwerfer-Säulen und dröhnenden Fanfaren ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Patricia Benecke In «Motortown» geht es um einen Heimkehrer aus dem Irakkrieg. Um das, was der Krieg mit ihm angestellt hat. Ist das ein Antikriegsstück?
Simon Stephens Es ist nicht so sehr meine Reaktion auf den Krieg im Irak, sondern auf die Antikriegskampagne. Die besten Stücke für mich sind generell die, die nicht selbstbewusst einen Standpunkt vertreten,...
Herrlich frech, dieser Einstieg. Tritt ein Komiker an die Rampe, faltet seine schlecht abgepuderte Visage zum Berufslächeln auseinander, zieht die unterste Schublade und schwelgt in Frauen- und Türkenwitzen der übelsten Sorte. Der Komiker heißt Thomas Mehlhorn, er spielt Daniel, die Hauptfigur in Michel Houellebecqs Roman «Die Möglichkeit einer Insel». Und er...
Die Fische sind weg! Fünf dicke, weiß-rote Goldkarpfen, die in ihren vier gläsernen Wänden in einem Eck des Cafés Schaubühne sozusagen zum dekorativen Inventar gehörten und es als solche sogar auf das Cover eines Bildbandes über Bühnenbildner Jan Pappelbaum geschafft haben, sind verschwunden. Irgendetwas muss ihnen nicht bekommen sein an unserer Zeit. Jetzt...