wien: Dinis Machado: «Black Cats Can See In The Dark But Are Not Seen»

Der gebürtige Portugiese Dinis Machado, derzeit in Stockholm lebend, hat Tanz, Schauspiel und Bildende Kunst studiert. Nun bewegt er sich an den Schnittstellen dieser drei Disziplinen. Seine Verfahrensweise könnte man «Dramaturgie der Arbeit» nennen: Machado fusioniert Strategien aus der Darstellenden Kunst – Installationen, Performances, Happenings – mit praktischen Alltagsbewegungen (Fahrrad reparieren, Wände streichen) und Tanz.

Diese Aktionen werden in einem sorgfältig konstruierten Setting angesiedelt, das während 75 Minuten kontinuierlich neu verhandelt wird – gemäß Machados Vorliebe für provisorische Strukturen und nomadische Lebensformen.

Die Spielfläche ähnelt einer chaotischen Garage: In der Mitte befinden sich Kartons, der Boden ist mit Nylon bedeckt. Eine große Videoprojektion dominiert die Rückwand. Für weitere Unordnung sorgen ein Tisch, Leitern, Eimer und Werkzeuge.

Drei Darsteller hantieren, zuweilen wie eine einzige Figur – introvertiert, ohne Kontakt mit dem Publikum oder untereinander aufzunehmen. Einer der Darsteller, Jorge Jacome, baut ein Modellhaus aus kleinen Plastikbehältern. Der Vorgang wird auf die Leinwand projiziert. Es entsteht der Eindruck eines ...

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Tanz August/September 2014
Rubrik: kalender und kritik, Seite 70
von Iva Nerina Sibila

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