Rafael Bonachela: «The Land of Yes and the Land of no»
Ja, er ist es, der Kylie Minogue und Tina Turner zum Tanzen brachte. Dass ein Choreograf den Ausflug in die Pop-Etage des Tanzes auch gut für eine ernsthaftere Annäherung gebrauchen kann, sah man dem katalanischen Choreografen Rafael Bonachela bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen etwas zu mühelos an. Immerhin dort zeigte das in London beheimatete Ensemble seine veritable Uraufführung von «The Land of Yes and the Land of No».
Pop sells? Das hatte der Choreograf, der seit Beginn des Jahres auch die Sydney Dance Company leitet, wahrscheinlich nicht mal im Blick.
Und doch ahnt man, wenn man die ersten Szenen sieht, was Popgrößen am neuen Liebling der britischen (und demnächst der australischen) Tanzszene schätzen: Sein Bewegungsvokabular ist eine eingängige, locker fließende Modern-Dance-Variante, die Oberflächen poliert, statt am Lack zu kratzen; die Stimmung seines Stücks ist eine seltsame, aber sicher Clip-taugliche Allianz von kühler Distanziertheit und schüchternem Kitsch.
Die sechs Tänzer agieren zurückhaltend und lassen «The Land of Yes and the Land of No» zunächst wirken, als schaue man eine Inszenierung Robert Wilsons im Zeitraffer an – ein Eindruck, den der in satten Farben ...
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