Editorial

Die neue Zeitschrift «tanz» schafft Verbindungen zur Geschichte, schaut auf die Ideen für morgen und bleibt nah an der Praxis.

Editorials sind verräterisch, gerade wenn sie in die erste Nummer einer neuen Zeitschrift einführen. Wer Zeitschriften gründet, so zeigt es sich bei einer Rückschau auf die Tanzzeitschriften der Vergangenheit (siehe S. 52), reagiert oft programmatisch auf das, was gerade fehlt, auf einen als akut empfundenen Mangel an Wissen, Diskussion, kritischer Beschreibung oder kulturpolitischer Lobbyarbeit.



Die neue Zeitschrift tanz, zu der «ballet-tanz» und «tanzjournal» nun verschmolzen sind, begleitet den Tanz lieber kontinuierlich, seine Szene(n), seine Macher, seine Genres wie ein kritischer Freund, also durch dick und dünn. tanz schafft also Verbindungen, will orientieren und inspirieren.

tanz zeigt – in dieser Reihenfolge – die gerade herausragenden Produktionen und Personen und präsentiert in einem ausführlichen Kalender die Ereignisse des aktuellen Monats. tanz schafft Verbindungen zur Geschichte, schaut auf die Ideen für morgen und bleibt nah an der Praxis der Akteure. Deren Debatten und Diskussionen sind die Motoren von tanz. Ist das schon Programm? Oder etwas bescheidener ein journalistisches Projekt jenseits von Lamento, engen Communitys und bloßer Meinung – um einen weiteren ...

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Tanz Februar 2010
Rubrik: Editorial, Seite 1
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