Alexei Ratmansky: «Russian Seasons»
Das Werk stammt vom Komponisten Leonid Desjatnikow, es ist Alexei Ratmanskys letzte Inszenierung in seiner Eigenschaft als künstlerischer Leiter des Bolschoi-Balletts, das er auf eigenen Wunsch verlassen hat (ein seltener Fall in der Geschichte dieses Theaters). Er wird sich nun ganz dem Chroreografieren widmen, in den USA, in Europa und in Russland.
Desjatnikow komponierte schon im Jahr 2000 auf der Grundlage von russischen Volksliedern diesen Zyklus für Sopran, Violine und Streichorchester, ursprünglich für den berühmten Geiger Gidon Kremer. Zwölf Episoden umfasst das Werk.
Jede ist einem Monat oder Feiertag im bäuerlichen Kalender des alten Russland zugeordnet. 2006 brachte Ratmansky «Russian Seasons» beim New York City Ballet heraus. Es war ein Erfolg, denn das Ballett ist ganz auf das Russlandbild westlicher Zuschauer zugeschnitten, mit der Verbindung von lyrischer Stimmung und Schwermut, ungestümer Fröhlichkeit und Ergebenheit ins Schicksal, inklusive christlicher Religiosität und heidnischer Grausamkeit.
Es wurde eine sehr illustrative Choreografie – wer verstand in New York schon Texte russischer Volkslieder? Der Blick des Komponisten Desjatnikow auf diese Folklore ...
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