im absprung

William Forsythe zieht die Reißleine und gibt die Leitung seiner Company ab. Was heißt das für sein revolutionäres Werk? Der Meister schweigt. Trotzdem lässt sich Bilanz ziehen und ein Ausblick wagen

Antony Rizzi ließ in seinem jüngsten Stück fürs Gärtnerplatztheater einen Tänzer sagen: «Ich danke Bill Forsythe, bevor er vergessen wird.» Es ist die bündigste Formel, auf die sich die logische Konsequenz aus den lakonischen Meldungen der vergangenen Monate um den Choreografen William Forsythe bringen lässt – im schlimmsten Fall. Am 31. Dezember 2013, einen Tag nach seinem 64. Geburtstag, ließ er verlautbaren, er sei als Chefchoreograf und künstlerischer Leiter der Forsythe Company ausgeschieden.

Er übertrug die künstlerische Leitung dem Choreografen und langjährigen Solisten seiner Kompanie Jacopo Godani, der den Posten im September 2015 antreten wird. Forsythe wird den Seinen weiterhin als künstlerischer Berater zur Seite stehen. Sein Stellvertreter ist Christopher Roman. Parallel zu dieser überraschenden Stabübergabe haben sich Frankfurt und Dresden, jeweils Teil-Sitze der Kompanie, sowie die Länder Hessen und Sachsen entschlossen, die Kooperation mit der Truppe bis 2018 fortzusetzen. Forsythe übernimmt seinerseits 2015 eine Professur an der Glorya Kaufman School of Dance (tanz 6/14), der Tanzabteilung der University of Southern California. Das heißt jedoch keineswegs, dass er ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: hellerau: william forsythe, Seite 28
von Eva-Elisabeth Fischer

Weitere Beiträge
bundesjugendballett

Sie sind noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, und deswegen ist die Solo-Therme in Otterndorf wie geschaffen für die acht Youngsters des Bundesjugendballetts. Warum nicht mal in einem leergepumpten Schwimmbecken tanzen? Noch dazu, wenn man die einmalige Bühne damit zu einem «Ausgezeichneten Ort im Land der Ideen» machen kann und dafür auch noch einen Preis...

Trust statt Vertrauen

Der Choreograf Jerome Robbins war ein wohlhabender Mann und dazu noch ausnehmend generös. Schon 1958 rief er eine Stiftung ins Leben, die allerlei Leute mit Stipendien versah, aus denen Berühmtheiten wurden: etwa Paul Taylor und Twyla Tharp. Zugleich wusste Robbins, den alle Welt nur «Jerry» nannte, seinem Werk wie sich selbst ein Denkmal zu errichten: durch eine...

an kaler

Bei An Kaler läuft alles in Richtung einer Künstlerinnen-Biografie, die markante Spuren im zeitgenössischen Tanz hinterlassen könnte. Nach ihren Studien – «Transmediale Kunst» an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, Tanz an der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität und «Zeitgenössischer Tanz, Kontext, Choreografie» am Berliner Hochschulübergreifenden...