1000 jahre frieden
Es war der Abend des 14. September 2010. Dmitri Medwedjew, 45, feierte Geburtstag in seiner abgeschiedenen Datscha in Sotschi. Zur selben Zeit wummerten mitten in Moskau schwere Bass-Schleifen über die Neue Bühne des Bolschoi-Theaters. Die Moskauer Presse nannte sie: «Elektroschocks».
Gut, dass er nicht da war, der russische Staatspräsident von Wladimir Putins Gnaden, als Angelin Preljocaj aus Aix-en-Provence seine Koproduktion mit dem Bolschoi-Ballett vorstellte, mit Tänzern beider Ensembles, zu seinem Geburtstag, pünktlich zur Eröffnung der Ballettsaison und als Krönung des französisch-russischen Kulturjahrs.
Dass Medwedjew fehlte, hatte seinen Grund vielleicht auch nur in einer baulichen Fehlleistung. Als man vor zwei Jahren den französischen Edelchoreografen eingeladen hatte, war man fest davon überzeugt, mit ihm den historischen Saal des weltberühmten Bolschoi-Theaters wiedereröffnen zu dürfen. Denn immerhin wird das Theater schon seit 2005 renoviert. Doch die Verzögerungen nehmen kein Ende. Sie wurden zuletzt der Gattin des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow zugeschoben, einer Bauunternehmerin. Zwei Wochen nach der Premiere lief das Fass über. Medwedjew entledigte sich ...
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