Wichtige Sängerinnen und Sänger der Saison 2022/23
Wir kennen diese Frau, ihr Leiden, ihre Einsamkeit. Und doch erstaunt die Drastik, mit der Barrie Kosky Katja Kabanowa in seiner Salzburger Festspiele-Inszenierung in den Vordergrund rückt und wie getrieben die Titelfigur in Janáčeks Oper ist. «Fast obsessiv rauft sich Corinne Winters (die uns, wie schon in der Genfer «Jenůfa», erneut mit ihrem enormen schauspielerischen Talent beglückt, sängerisch aber in Salzburg noch eine Schippe drauflegt) die Haare, zuckt mit dem Kopf, vergräbt ihr Haupt in ihren schmalen Schultern.
Und auch die ersten Töne der Sopranistin klingen noch schüchtern, suchend, sonderbar entrückt.» (OW 09-10/2022)
Shakespeares Drama «Hamlet» zu vertonen: Es ist nicht einfach. Am eindrucksvollsten ist dies Ambroise Thomas gelungen, 1868 in Paris. Neuere Kompositionen kommen zwar nicht ganz an die Oper des Franzosen heran, aber insbesondere Brett Deans «Hamlet» besitzt doch einige Qualität. An der Bayerischen Staatsoper in München zeigte man in dieser Saison die Inszenierung von Neil Armfield aus Glyndebourne von 2017, und vor allem eine Sängerin beeindruckte das Publikum. In der Partie der Ophelia gelang Caroline Wettergreen das fulminante Porträt einer jungen ...
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Opernwelt Jahrbuch 2023
Rubrik: Bilanz des Jahres, Seite 66
von
Wer Peter Konwitschnys Lesart von Wagners «Walküre» an der Oper Dortmund in der letzten Saison gesehen hatte, musste sich nun, bei der Fortsetzung des «Ring»-Zyklus mit «Siegfried», nicht mehr wundern. Die Welt ist aus den Fugen, das prekäre Verhältnis des Menschen zur Natur allzu offensichtlich in der letzten umfassenden Geschichte vom Abendland. Konwitschny...
Opernwelt
64. JAHRGANG, JAHRBUCH 2023
Opernwelt wird herausgegeben von Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
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Sir Georg Solti erinnerte sich: Schon 1947 habe er als Mittdreißiger an der Bayerischen Staatsoper einen «Tristan» dirigiert – auswendig. Der greise Richard Strauss äußerte sich im Gespräch danach höchst anerkennend, auch über die Gedächtnisleistung, um dann überraschend zu fragen: Im H-Dur-Schluss, dem klanglich «schönsten» Akkord der Musikgeschichte, spielten...