Wichtige Sängerinnen und Sänger der Saison
Bayreuth feierte sein blaues Wunder: Ein solches zauberte Neo Rauch gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Künstlerin Rosa Loy, auf die Bühne des Festspielhauses und verdonnerte damit die Regie (Yuval Sharon) beinahe zur Untätigkeit. Sängerisch hingegen bot dieser «Lohengrin» große Kunst, nicht zuletzt dank der famosen Leistung des Titelhelden: Mit Piotr Beczała «kam ein lyrisch grundierter, ins Dramatische drängender Gestalter zum Zuge, der über eine reiche Palette verfügt (...
) Unter dem Strich eine in ihrer intuitiven Anmutung und klugen Anlage brillante Vorstellung.» (OW 9/10 2018)
Der Stoff ist bekannt, die Oper kaum. Lange Zeit fristete Ambroise Thomas’ «Hamlet» ein trauriges Dasein im Schatten; kritisch beäugt von den Rezensenten, spöttisch verachtet von den Kollegen. Wie irrig das Urteil ist, bewies die tolle Neuproduktion an der Opéra Comique unter der musikalischen Leitung von Louis Langrée. Vor allem der Titelheld wusste an diesem Abend zu brillieren. An der Seite von Sabine Devieilhe (Ophélie) zeigte Stéphane Degout, der die Partie zuvor bereits in Strasbourg und Brüssel gesungen hatte, wie sehr er den Hamlet verinnerlicht hat. «Der mustergültigen Arbeit an Technik und ...
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Opernwelt Jahrbuch 2019
Rubrik: Bilanz, Seite 66
von Red.
Auch der Opernbetrieb ist auf das Prinzip Hoffnung gebaut. Eine ganz besondere Hoffnung, die gerade in Norwegen gehegt wird, nämlich eine Stimme wie die von Kirsten Flagstad zu finden, schien sich zu erfüllen, als die Sopranistin Lise Davidsen 2015 bei der Queen Sonja International Music Competition in Oslo das Publikum, wie die Jurorin Sofie de Lint berichtete, in...
Es war eine schwere Geburt. Sieben Jahre, von 2010 bis 2017, arbeitete György Kurtág an seiner Beckett Oper «Fin de partie». Und selbst die Partitur, die im November 2018 an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde, unter der musikalischen Leitung von Markus Stenz, in Pierre Audis behutsam existenzialistischer Regie und mit vier fantastischen Gesangssolisten,...
Vor 150 Jahren, am 25. Mai 1869, war es so weit: Mit einer Festvorstellung von Mozarts «Don Juan» nahm in Wien das k. k. Hof-Operntheater, die heutige Staatsoper, den Betrieb auf. Der pompös-pathetische Historismus des Gebäudes passte perfekt zur Macht-Attitüde einer Monarchie, die ihren imperialen Anspruch in Stein meißelte. Auch das Palais Garnier, 1875...
