
Foto: Festival
Superb über den Sümpfen
Als vor 50 Jahren der Konzertsaal von Snape Maltings in Anwesenheit der Queen mit «A Midsummer Night’s Dream» eröffnet wurde, war das eine Pioniertat. Denn der langgezogene Bau aus viktorianischer Zeit ist eine der ersten Industrieanlagen überhaupt, die – lange bevor dergleichen im Ruhrgebiet inflationär betrieben wurde – eine Umnutzung zur Hochkulturstätte erfuhr. Der damalige Festivalmanager Stephen Reiss hatte das Fabrikdorf auf der Suche nach Lagerräumen für Bühnenbilder entdeckt.
Was nottat: Das 1948 gegründete, stetig wachsende Festival verlangte nach einem größeren Veranstaltungsort; noch bei der Uraufführung von Brittens Shakespeare-Vertonung hatte in der Jubilee Hall von Aldeburgh mit ihren knapp 300 Sitzplätzen drangvolle Enge geherrscht.
Zum 50. Geburtstag des Saals gab es nun erneut «A Midsummer Night’s Dream» in einer Neuinszenierung von Netia Jones. Traditionell ist das Festival kein Ziel für Freunde kühner Regiekonzepte. In Suffolk steht die musikalische Qualität im Vordergrund, und die ist erneut superb. Ryan Wigglesworth leuchtet am Pult des lustvoll musizierenden Aldeburgh Festival Orchestra die zart gesponnene Partitur stilsicher, mit Delikatesse und souveränem ...
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