So geht es auch!
Der Boom historischer Opernaufnahmen hat in den letzten Jahren zu einer Inflation auf dem Billigpreissektor geführt. Bedenkenlos und unbesehen (bzw. ungehört) wurde alles auf CD gepresst, was älter als fünfzig Jahre und mithin nicht mehr lizenzpflichtig war. Dabei kamen durchaus einige Fundstücke ans Licht, aber daneben auch viel Ramsch, oft aus dubiosen Quellen dritter Hand stammend, der unabhängig vom klanglichen Zustand 1 : 1 kopiert und mit mageren und fehlerhaften Booklets versehen auf den Markt geworfen wurde.
Dass es auch ganz anders geht, zeigt das kleine Label Relief der Schweizer Firma Sonimex, dessen bisherige Publikationen aus dem Überangebot durch gründliche Aufarbeitung und sorgfältige Präsentation hervorstechen. Wo es geht, werden in Zusammenarbeit mit den produzierenden Sendern die originalen Bänder verwendet und technisch überarbeitet. Besondere Liebe wird auch auf die Beihefte verwendet, die sachkundige Informationen zu den Werken, den Künstlern, den Entstehungsbedingungen und den vorgenommenen technischen Maßnahmen sowie Privat- und Szenenfotos der beteiligten Sänger enthalten. In dieser Hinsicht steht die Firma im deutschsprachigen Raum einzigartig da und ist nur ...
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Der Schnee hätte fast alles verdorben. Die Darstellerin der neuen Bonner «Lucia»-Produktion schien sich eine Erkältung eingefangen zu haben, so dass ihr Mitwirken an den Proben zunehmend beeinträchtigt wurde. Dann aber erkannte man, dass kein Virus, sondern eine allergische Reaktion auf den üppig auf der Bühne ausgestreuten Kunstschnee ihre Gesundheit...
Figaro› wird von Musik-Kennern am meisten geschätzt. An Gedanken-Reichtum gleicht er dem ‹Idomeneo›, an Originalität weicht er keiner anderen». So wusste es vor mehr als zweihundert Jahren Franz Xaver Niemetschek, Augenzeuge der enthusiastisch aufgenommenen Prager Erstaufführung der Oper. Ganz falsch ist das Urteil des ersten Mozart-Biografen auch heute nicht....
Seit der Wiener Uraufführung 1919 ist «Die Frau ohne Schatten» ein Schmerzenskind des Musiktheaters. Von seinen beiden Autoren maßlos selbstvermessen als «gemeinsames Hauptwerk» geplant, musste das Stück fast zwangsläufig an seiner eigenen Hypertrophie, dem literarisch überfrachteten Libretto von Hofmannsthal und der sinfonisch-illustrativen Musik von Strauss,...