Sängerfest

Mailand | Rossini: La donna del lago

Zuallererst war es eine Sternstunde des Belcanto: «La donna del lago» an der Scala (eine Koproduktion mit der Opéra National de Paris). Hervorragend besetzt mit dem tenore di grazia Juan Diego Flórez und der virtuosen Joyce DiDonato, die als schottische Nixe in der Titelrolle ihre Koloraturen perlen ließ wie kristallklares Highland-Wasser. Zugleich aber wirkte die Produktion in der geradezu dreist einfallslosen Regie von Lluis Pasqual wie ein Todesurteil für die klassische Opera Lirica als lebendige Kunstform.



Im Programmheft erläutert der katalanische Regisseur, der sich immerhin seit gut dreißig Jahren mit Opernregie beschäftigt, mit schwer zu leugnender Hybris, man wisse ja, dass zur Entstehungszeit der Oper im 19. Jahrhundert Regie schlicht inexistent war. Diese Einsicht reichte offenbar für den Freibrief: Es fand keine Personenregie statt. Über drei Stunden passierte auf der Riesenbühne der Scala rein gar nichts. Das muss man Pasqual erst einmal nachmachen. Für einen konzertanten Abend mit Rampengesang wirkte die edel goldgrundierte Szenerie dann aber doch arg überteuert. Ezio Frigerio baute für die Oper nach einem romantischen Stück von Walter Scott ein Halbrund mit ...

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Opernwelt Dezember 2011
Rubrik: Panorama, Seite 46
von Birgit Pauls

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