RESPEKTLOSER SPASS
Die Zahl der Wagner-Parodien und -Persiflagen ist Legion. Ob Zeitgenossen wie Johann Nepomuk Nestroy oder Nachgeborene wie Loriot – an den Schöpfungen des megaloman veranlagten Sachsen haben sich seit jeher die Spötter verschiedenster Genres abgearbeitet. Eine besondere Bewandtnis hat es mit der burlesken Operette «Die lustigen Nibelungen» auf sich.
Zu erleben ist diese nun an den Sächsischen Landesbühnen, die Premiere war am schmucken König Albert Theater in Bad Elster, einem der ältesten Mineral- und Moorheilbäder Deutschlands, wo man den überregional anreisenden Festivalund Kurgästen ein bemerkenswert diverses Unterhaltungsprogramm bietet.
Das Werk stammt aus der Feder von Oscar Straus, der in Abgrenzung zur gleichlautenden Walzerdynastie seinen Familiennamen um ein «s» kürzte, dennoch aber als aufstrebender Jungkomponist den Ratschlag seines Namensvetters Johann Strauss (Sohn) beherzigte, sich dem «wienerischen Ton» zu verschreiben. Er tat gut daran: Unter dem auf straffe Tempi bedachten Dirigat von Karl Bernewitz legt die Elbland Philharmonie Sachsen offen, warum die Musik mit ihrer Melange aus martialisch dräuenden Märschen und süffigen Walzer-Nummern auch heute noch ...
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Opernwelt 6 2022
Rubrik: Panorama, Seite 54
von Werner Kopfmüller
Wann haben Sie zuletzt in der Oper geweint?
Lange her ... In meiner Opernstudiozeit an der Bayerischen Staatsoper. Angela-Maria Blasi als Liù in «Turandot».
Wo würden Sie ein Opernhaus bauen?
In Deutschland sollten wir lieber die bestehenden sanieren/renovieren. Aber klar … Ein Opernhaus auf dem Mond hätte was!
Ihr Geheimrezept fürs Überleben während der Proben?
...
Mit seinen mehr als 400 Liedern gehört der Schweizer Othmar Schoeck zu den produktivsten musikalischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Im Konzert begegnet man den originellen, stilistisch zwischen Spätromantik und Moderne vermittelnden Kompositionen höchst selten. Selbst eine 2017 erschienene Gesamtedition seines Liedœuvres auf zwölf CDs hat nichts daran geändert....
Hier hat die Abrissbirne gewaltig zugeschlagen! Opernregie-Debütant Edoardo De Angelis – er kommt vom Film – bemüht sich erst gar nicht, zu Beginn von Puccinis «Tosca» einen schönen Nachbau der Kirche Sant’Andrea della Valle zu zeigen (beziehungsweise von Mimmo Paladino errichten zu lassen). Auf der großen Bühne des Teatro San Carlo in Neapel sehen wir ein...