Reife Früchte

Cecilia Bartoli ist bei den Salzburger Pfingstfestspielen omnipräsent: In Robert Carsens Inszenierung von Händels «Il trionfo» glänzt sie unter der musikalischen Leitung von Gianluca Capuano als Piacere, in der konzertanten Aufführung von Mozarts «La clemenza di Tito» gibt sie ihr Debüt als Sesto

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Seit nunmehr zehn Jahren hält Cecilia Bartoli das Heft, besser: die Noten, der Salzburger Pfingstfestspiele in der Hand. Mit der Zeit hat sich eine richtige Familie herausgebildet, gerne langjährige Freunde der Prinzipalin, die unter einem jeweiligen Jahresmotto vier Tage lang ein klug erdachtes, einnehmend durchgestaltetes, mit allen schöpferischen Sinnen belebtes Sängerfest ausrichten.

Im Vorjahr fiel das Festival dem Coronavirus zum Opfer, aber dafür war – knapp nachdem grünes Licht für eine halbe Auslastung der Plätze gegeben werden konnte – die Diva assoluta heuer omnipräsent.

Zudem war das Thema maßgeschneidert: «Roma Æterna», das «ewige Rom», unter dem sich von Scarlatti und Händel bis zu Puccini Reichhaltiges subsumieren lässt. Italiens Kapitale ist Bartolis Geburts- und Heimatstadt, dort sang sie als Zehnjährige in der Oper die Stimme des Hirten in «Tosca». Und ließ es sich nicht nehmen, in diesem, vom Orchester des Maggio Musicale Fiorentino unter Zubin Mehtas Leitung idiomatisch gespielten, von Anna Netrebko (als kurzfristiger Einspringerin für Anja Harteros), Jonas Kaufmann und Luca Salsi (als Ersatz für Bryn Terfel) hochglanz-besetzten Opernhit sogar in ein alpines ...

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Opernwelt Juli 2021
Rubrik: Focus Spezial, Seite 8
von Karl Harb

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