Rätselspiel

Händel: Julius Cäsar in Ägypten
Freiburg | Theater

Wieder am 19. und 23. April in Freiburg

Barockoper am Stadttheater? Eine Herausforderung. Nicht selten ein Problem. Aber es geht, wenn niemand sich bange machen lässt. Der jüngste Beweis: Händels «Julius Cäsar» in Freiburg. An einem Ort also, der Heimstatt eines weltweit aktiven Spezialensembles ist. Um das Hausorchester kümmerte sich ein in Mitteleuropa noch kaum bekannter Gastdirigent erster Güte: der Slowene Egon Mihajlovic. Er führt die Freiburger Philharmoniker zielgenau, mit stilsicherem Knowhow durch die Partitur. Man spielt auf modernen Instrumenten, die Streicher nutzen Barockbögen.

Ausschwingendes Melos, flexibles Ausphrasieren – diesem Ziel kommen die Musiker schon recht nahe. Das rhythmische Potenzial der Musik wird noch besser ausgereizt: straff konturiert, stets gespannt.

Vor allem aber: Es wird durch die Bank vorzüglich gesungen; herausragend gar die Gestaltung der Titelpartie. Der Russe Dmitry Egorov wartet mit allen wünschenswerten Facetten auf. Mitunter ist es, als sei er auf schier raumgreifendem Wege dabei, den Typ des «Heldencounters» zu installieren. Kaum weniger präsent: der Fachkollege Matthew Shaw als Ägypterkönig Ptolemäus. Als Mutter Cornelia und Sohn Sextus sind zwei unterschiedlich, ...

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Opernwelt April 2017
Rubrik: Panorama, Seite 42
von Heinz W. Koch

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