Nonsense-Kantate
Mein Königreich für ein Pferd! Shakespeares Richard III. bietet diesen Tauschhandel an. Und die mangels equestrianischer Hilfe im Badeort Plombières festsitzende Gesellschaft, die zur Krönung Karls X. nach Reims will, wäre ihm wohl gern gefolgt. Doch der Deal misslingt, wenn dies bei den Letzteren auch nicht zum Selbstmord führt wie im Falle des englischen Herrschers, sondern zu einem turbulenten Fest.
Rossinis Nonsense-Kantate zur Krönung von Kaiser Karl X.
im Mai 1825 traf den Nerv der Zeit, denn mit Sarkasmus begleitete das revolutionäre Frankreich dessen ultrareaktionäre Politik, nach fünf Jahren dankte er ab. Zuvor hatte Rossini das Wichtigste dieser eleganten Partitur bereits für eine andere Oper, «Le Comte Ory», recycelt. Als aber «Il viaggio a Reims» 1984 wieder auf der Bühne auftauchte wie das Kaninchen aus dem Hut des Zauberers, jubelte die Fachwelt. Zugleich galt das Werk als für den Theateralltag unantastbar, hatte Dirigent Claudio Abbado damals beim Festival in Pesaro doch eine Riege erlesener Sänger-Stars vereint, denen nachzueifern etwa einem Stadttheater nicht möglich schien. Aber man spielt gelegentlich ja auch «Le Comte Ory» im Repertoire, warum also nicht die ...
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Opernwelt September/Oktober 2016
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 41
von Gerhard Persché
ARD-ALPHA
4.9. – 20.15 Uhr (1)
18.9. – 20.15 Uhr (2)
ARD-Musikwettbewerb.
1. 2010; 2. 2012. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
11.9. – 11.00 Uhr
Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs
blicken zurück. Mit Robert Holl und Olena Tokar.
25.9. – 11.00 Uhr
Mariss Jansons dirigiert
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung.
30.9. – 19.30 Uhr
KlickKlack.
Musikmagazin.
arte
4....
Auf dem Cours Mirabeau und den anderen platanenumsäumten Boulevards flaniert sich’s wie immer, aber an Brennpunkten des öffentlichen Lebens wird die Veränderung doch merklich. Die liberté aus der Wunschparole der großen Revolution wird von der sécurité angefressen, und wo, bitte schön, ist die fraternité geblieben? Egalité wird an den Festspieleingängen...
Gerade ist in Verona das Arena Opera Festival 2016 zu Ende gegangen. Wie so oft in den vergangenen Jahren erlaubte die angespannte finanzielle Situation nur einen eher müden Spielplan mit notdürftig aufgepeppten Altinszenierungen der «Aida», «Carmen», «Turandot», «Traviata» und des «Trovatore». Als einzige Neuerung im Déjà-vu waren zwei Leuchttafeln für Untertitel...