Neue Mitte
Einer der besten französischen Tenöre derzeit ist eigentlich Gastarbeiter. Der US-Amerikaner Bryan Hymel wird für Partien à la Berlioz geholt, bei denen es für die Kollegen schnell heikel wird. Und das Beste: Der 38-Jährige gibt nicht die Stratosphären-Trompete, überzeugt vielmehr mit Stilbewusstsein, idiomatischer Textbehandlung und verblüffender Leichtigkeit. So reflektiert, wie er singt, begegnet Hymel auch dem Opernbusiness
Herr Hymel, Sie sind vor einiger Zeit in der Münchner «Bohème» aufgetreten.
Otto Schenks Inszenierung datiert aus dem Jahr 1969 – ist das wie Singen im Museum? Oder Erholung vom bösen Regietheater?
Weder noch. Es gibt natürlich Libretto-Vorgaben. Paris, das Quartier Latin, das Künstlerumfeld ... Ich glaube aber, dass sich «Bohème»-Inszenierungen auf eine allmähliche und wichtige Weise weiterentwickelt haben – wie es auch bei «Carmen» passiert ist. Ich fand die Pariser Weltall-Lösung von Claus Guth interessant. Rodolfo, der in seinem Leben strandet und weiß, dass er sterben muss, vergegenwärtigt sich Mimìs Tod. Darüber kann man diskutieren. Das Regie-Pendel bewegt sich ohnehin mal in die eine, mal in die andere Richtung. Schauen wir doch in die USA. Abseits ...
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Opernwelt April 2018
Rubrik: Interview, Seite 34
von Markus Thiel
alpha
01.04. – 20.15 Uhr
Günter Wand dirigiert Beethoven
Symphonie Nr. 6 F-Dur, op. 68 – «Pastorale»
NDR-Sinfonieorchester,Schleswig-Holstein Musik Festival 1994
08.04. – 20.15 Uhr
Concerto Köln spielt Händel
Suite für Orchester Nr. 1 F-Dur,
Vivaldi
Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo C-Dur,
Dall'Abaco
Concerto a più istrumenti
D-Dur op. 5
Schwetzinger SWR...
Mit «Alcina» begann 1978 die Geschichte der Karlsruher Händelfestspiele – damals noch auf Deutsch und gekürzt. Jetzt ist man zu dieser wohl populärsten, meistgespielten Oper Händels zurückgekehrt, auf Italienisch und ungekürzt. Mit über vier Stunden Spieldauer wurde es eines langen Abends Reise in die Nacht.
Händels Partitur, die für die erotischen Liebeswirren...
Vielleicht war die Verlockung einfach zu groß. Immerhin kommen in Heinrich Marschners Dreiecksdrama ja reichlich arbeitsame Erdgeister vor, die der amtierenden Erdgeisterkönigin und ihrem Königssohn Schätze schaffen, als seien es Wagners Nibelungen. Es wird darin auch das Fest der Heiligen Barbara gefeiert, der Patronin aller Bergleute. Und als kurz vor Schluss das...