Molto Giocoso
Das Festival della Valle d’Itria in Martina Franca, traditionell der Wiederentdeckung vernachlässigter Werke und der Förderung junger Talente verschrieben, präsentierte sich in diesem Jahr mit einem komödiantischen Schwerpunkt.
Den walzer-trällernden Auftakt machte mit «Crispino e la comare» ein Gemeinschaftswerk der neapolitanischen Brüder Federico und Luigi Ricci (Libretto: Francesco Maria Piave), das während der Karnevalssaison von 1850 im venezianischen Teatro San Benedetto uraufgeführt wurde und in der Folge rund um den Globus ging – bis nach Kalkutta (1867) und Melbourne (1871). Giuseppe Verdi höchstpersönlich erteilte dem melodramma fantastico-giocoso seinen Segen, und mehrere Arien fanden bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Eingang in Recitals von Primadonnen wie Frieda Hempel, Luisa Tetrazzini und Joan Sutherland.
Doch in den letzten dreißig Jahren dürfte kaum jemand die Oper vollständig auf der Bühne erlebt haben. Deshalb einige Worte zur Handlung: Der Flickschuster Crispino und seine Frau, die Bänkelsängerin Annetta, sind so bettelarm, dass Crispino sich in einen Brunnen stürzen will. Aus dessen Tiefe steigt, dea ex machina, die Fee La Comare herauf, stattet den ...
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Opernwelt September/Oktober 2013
Rubrik: Magazin, Seite 96
von Carlo Vitali
Herr Sabadus, wo ist der erste Teil Ihres ursprünglichen Namens Barna-Sabadus geblieben?
Weg ist er. Das Label hat es so gewollt. Die Agentur auch. Barna – so heißt mein Vater, der unter diesem Namen adoptiert worden war. Ich denke: besser der Name kastriert als die Stimme.
Keine Sorge, Ihre Stimme klingt ganz und gar nicht kastriert. Obwohl es heute immer mehr...
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