Mehr als die Stimme seiner Meister

Zum Tod des Baritons Richard Salter

Zwischen Komponisten und Interpreten hat es vielfältige Symbiosen gegeben. Man denke an die tenorale Attraktivität Richard Taubers für Franz Lehár. Erst recht wären einige Werke Benjamin Brittens nicht ohne die Partnerschaft mit dem Tenor Peter Pears entstanden. Und Dietrich Fischer-Dieskau ist als Bariton-Charakter durch Henzes «Elegie für junge Liebende» und Reimanns «Lear» in die Operngeschichte eingegegangen. Nicht vergessen werden darf auch der Bassbariton William Pearson in seiner identifikatorischen Funktion fürs experimentelle Musiktheater Henzes, Kagels und Ligetis.

 
Doch auch die Generation danach hatte ihren pionierhaften Opern-Protagonisten – den englischen Bariton Richard Salter. Von seinen Anfängen her hätte man dies nicht unbedingt vermutet. Begonnen hatte er als Gründungsmitglied (1968) der legendären King's Singers. Aus dieser später kommerzialisierten A-cappella-Sphäre löste sich Salter bald heraus, um zur charismatischen Figur radikaler Opern-Moderne zu werden. Wobei es womöglich gerade seine Herkunft aus der Madrigal-Kammermusik war, die ihn zur Bühnen-Avantgarde brachte. Natürlich hat er wichtige Partien seines Fachs auch an größeren Häusern gesungen: Mit seinem ...

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Opernwelt März 2009
Rubrik: Magazin, Seite 66
von Gerhard R. Koch

Vergriffen
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