Machtduell im Moor

Verdi: Macbeth
SALZBURG| LANDESTHEATER | FELSENREITSCHULE

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So etwas hat natürlich immer das Potenzial für einen lokalen Aufreger: Im Vorfeld der Landestheater-Premiere von Verdis «Macbeth» in der Felsenreitschule wurde publik, dass der Bühnenboden unter Zuhilfenahme von schwerem Gerät mit 20 Tonnen heimischer Moorerde bedeckt würde. Vergleichsweise kurz flammte ökologischer Protest auf, den man mit der Botschaft abfederte, nach Ende der Vorstellungsserie werde das Material wieder recycelt.

Alsbald musste man sich in Österreich ohnedies wieder anderen Themen zuwenden, und da spielte, dank rasant steigender Infektionszahlen, nicht einmal Glasgow die Hauptrolle ...

Schottland und das (Hoch-)Moor: Das ist eine szenische Setzung, die auf der Hand respektive unter den Schuhsohlen liegt. Archaisch sollte das Bühnenbild von Alexander Müller-Elmau anmuten; begrenzt wurde es jedoch nicht von den steinernen Arkaden des Schauplatzes, sondern von einer davorgebauten metallenen Wand mit vielen Türen, aus denen die Choristen wie schwarze Vögel auf- oder unter denen sie wieder abtraten, verschluckt von annähernder Schwärze. Regisseurin Amélie Niermeyer hat, nicht nur an diesem Ort, schon originellere, weniger eindeutige Lösungen gefunden; unvergessen ihr ...

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Opernwelt Januar 2022
Rubrik: Panorama, Seite 51
von Karl Harb

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