Machtduell im Moor
So etwas hat natürlich immer das Potenzial für einen lokalen Aufreger: Im Vorfeld der Landestheater-Premiere von Verdis «Macbeth» in der Felsenreitschule wurde publik, dass der Bühnenboden unter Zuhilfenahme von schwerem Gerät mit 20 Tonnen heimischer Moorerde bedeckt würde. Vergleichsweise kurz flammte ökologischer Protest auf, den man mit der Botschaft abfederte, nach Ende der Vorstellungsserie werde das Material wieder recycelt.
Alsbald musste man sich in Österreich ohnedies wieder anderen Themen zuwenden, und da spielte, dank rasant steigender Infektionszahlen, nicht einmal Glasgow die Hauptrolle ...
Schottland und das (Hoch-)Moor: Das ist eine szenische Setzung, die auf der Hand respektive unter den Schuhsohlen liegt. Archaisch sollte das Bühnenbild von Alexander Müller-Elmau anmuten; begrenzt wurde es jedoch nicht von den steinernen Arkaden des Schauplatzes, sondern von einer davorgebauten metallenen Wand mit vielen Türen, aus denen die Choristen wie schwarze Vögel auf- oder unter denen sie wieder abtraten, verschluckt von annähernder Schwärze. Regisseurin Amélie Niermeyer hat, nicht nur an diesem Ort, schon originellere, weniger eindeutige Lösungen gefunden; unvergessen ihr ...
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Opernwelt Januar 2022
Rubrik: Panorama, Seite 51
von Karl Harb
Der Satz ist, wiewohl etwas altfränkisch in seiner Semantik, Legende und als «kategorischer Imperativ» in die Philosophie- und Kulturgeschichte eingegangen als ein zeitlos gültiges Postulat, das gewiss auch die Zustimmung des Ethik-Experten Freiherr von Knigge gefunden hat: «Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein...
Über die Frage, was der Mensch sei, haben sich Legionen von Dichtern und Denkern das Hirn zerdrückt. Immerhin eines aber konnte konstatiert werden: Die Krone der Schöpfung ist der homo sapiens sapiens, wie es wissenschaftlich korrekt heißt, vermutlich eher nicht. Auch kein Schwein, wie der (charakterlich zweifelhafte, lyrisch große) Gottfried Benn vermutete....
Über Ruanda weiß man – wie über viele afrikanische Länder – zu wenig. Das, was man über Ruanda weiß, beschränkt sich in der Regel auf die Thematik des Genozids an den Tutsi, auf die Kolonialzeit. Die Installation «Rwandan Records» möchte – so verrät der Ankündigungstext – ein junges Ruanda zeigen, möchte den dort lebenden Menschen eine Stimme geben.
Hörbar gemacht...