Kulturhauptstadt Europas?
Die Zeit der Großzügigkeit in den Kommunen ist vorbei. Das gilt auch für das Ruhrgebiet. Alles kommt angesichts leerer Kassen auf den Prüfstand. Bestehendes, Bewährtes, zuweilen sogar Modellhaftes wird auf Zahlen abgeklopft: Das ökonomistische Denken dringt immer weiter auch in Theater, Museen, Orchester und Konzerthäuser ein. Zwei Beispiele aus Gelsenkirchen/Recklinghausen und Dortmund.
Die Neue Philharmonie Westfalen, 1996 aus dem Zusammenschluss des Philharmonischen Orchesters Gelsenkirchen und des Westfälischen Sinfonie-Orchesters (WSO) hervorgegangen, befindet sich in einer dramatischen Schieflage. Der Grund: Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Zuwendungen drastisch verringert, obendrein fielen die Sozialplan-Zuschüsse für sieben Musiker weg, die von der längst «abgewickelten» Philharmonia Hungarica (Marl) kamen. Seit 1997 leitet Johannes Wildner das Ensemble. Der Generalmusikdirektor schaffte es, die Neue Philharmonie Westfalen für die drei Trägerstädte Gelsenkirchen, Recklinghausen und Unna gleichermaßen zu etablieren. Als fester Partner des Musiktheaters im Revier (160 Vorstellungen), als zuverlässiger Gestalter spannender Konzerte, als vorbildlicher Vermittler von ...
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Wo beim jüngsten Auftragswerk der Vlaamse Opera «Richard III» draufsteht, da ist tatsächlich auch «Richard III» drin. Librettist Ian Burton hat eindeutig und wiedererkennbar an Shakespeare entlang verdichtet. Bis hin zum finalen Stoßseufzer nach dem Pferd, das Richard am Ende seiner Karriere gegen sein Königreich eintauschen will. Giorgio Battistellis Musik, die...
Nino Rota (1911-1979) war einer der fruchtbarsten und erfolgreichsten Filmkomponisten seiner Zeit. Seine Musik für zahlreiche Filme von Fellini, Visconti, Zeffirelli, Clement sowie für Coppolas «Der Pate» kann großenteils auch außerhalb der Leinwand bestehen. Doch daneben hat der Schüler von Pizzetti und Casella auch etliche Symphonien, Konzerte und Opern...
Lauter Applaus nach einer eindringlichen «Rigoletto»-Premiere. Der Beifall galt vorerst den Sängern – hier und da etwas unkritisch, muss man anmerken. Einer wunderbar innigen und zugleich brillant höhensicheren, in ihrer kindlichen Unerfahrenheit und Verletzlichkeit überaus glaubwürdigen Jutta Böhnert als Gilda stand Hector Sandoval als Herzog gegenüber, der mit...