Kulturhauptstadt Europas?
Die Zeit der Großzügigkeit in den Kommunen ist vorbei. Das gilt auch für das Ruhrgebiet. Alles kommt angesichts leerer Kassen auf den Prüfstand. Bestehendes, Bewährtes, zuweilen sogar Modellhaftes wird auf Zahlen abgeklopft: Das ökonomistische Denken dringt immer weiter auch in Theater, Museen, Orchester und Konzerthäuser ein. Zwei Beispiele aus Gelsenkirchen/Recklinghausen und Dortmund.
Die Neue Philharmonie Westfalen, 1996 aus dem Zusammenschluss des Philharmonischen Orchesters Gelsenkirchen und des Westfälischen Sinfonie-Orchesters (WSO) hervorgegangen, befindet sich in einer dramatischen Schieflage. Der Grund: Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Zuwendungen drastisch verringert, obendrein fielen die Sozialplan-Zuschüsse für sieben Musiker weg, die von der längst «abgewickelten» Philharmonia Hungarica (Marl) kamen. Seit 1997 leitet Johannes Wildner das Ensemble. Der Generalmusikdirektor schaffte es, die Neue Philharmonie Westfalen für die drei Trägerstädte Gelsenkirchen, Recklinghausen und Unna gleichermaßen zu etablieren. Als fester Partner des Musiktheaters im Revier (160 Vorstellungen), als zuverlässiger Gestalter spannender Konzerte, als vorbildlicher Vermittler von ...
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Im Gegensatz zu «Pelléas et Mélisande», dessen Libretto eine von Debussy gekürzte Version von Maeterlincks Schauspiel darstellt, hat Maeterlinck «Ariane et Barbe-Bleue» als «Conte en trois actes» von vornherein als Opernlibretto konzipiert (und an Grieg als Komponisten gedacht). Beide Stücke ähneln einander mit ihrem Parlando der Singstimmen, das aus Rhythmus...
Die Chemnitzer Oper schreckt die Nähe zur Strauss-Hochburg Dresden offenbar nicht wirklich. Nach der Wagner-Herausforderung riskiert man auch die mit Richard Strauss. Dass «Arabella» alles andere als eine angekitschte Katastrophe wurde, liegt vor allem an der Robert Schumann Philharmonie. Deren Chef Niksa Bareza weiß klug zu dosieren, versteht sich aufs...
Zur Feier des 80. Geburtstages von Pierre Boulez ist es ein Vergnügen, den «Spiegel» von 1967 (Nr. 40, 25. September) herauszusuchen. Schließlich ging dessen legendärer – einer redaktionellen Überspitzung entsprungener – Interview-Titel «Sprengt die Opernhäuser in die Luft!» in die Musikgeschichte ein. Was Boulez da sagte, ist nicht nur sehr unterhaltsam («Henze...