Kübelweise Farbe an die Wand
«Bumsti!», frohlockt der Baron, als die Bomben einschlagen. Da denkt man gleich an Karl Kraus’ «Die letzten Tage der Menschheit» und an Erzherzog Friedrich, den geistig limitierten Oberbefehlshaber der k.u.k. österreichischen Armee, der dies dort beim Betrachten von Manöverfilmen mit Mörserattacken entzückt ausruft. Bumsti! «Baron Münchhausen», die neue Oper Wolfgang Mitterers, quillt über von solchen Zitaten, die wie Comic-Blasen eingesetzt sind und Assoziationen auf allen Ebenen hervorrufen, bis hin zum TV-Trash des «Wisch und weg» und «Die Wette gilt».
Auch die Musik bezieht sich mit ihrem Einsatz unzähliger elektronischer Samples vom Geräusch bis zum Klassik-Zitat (neben den Live-Darbietungen von Sängern, Kontrabass und Schlagzeug) auf die Ästhetik von Comicstrips. Folgerichtig nennen Mitterer und sein Librettist Ferdinand Schmatz das Werk im Untertitel «Trash-Comic-Opera». Im Rahmen des Wolfgang-Mitterer-Schwerpunkts von Wien Modern in diesem Jahr und als Kooperation mit der Wiener Taschenoper wurde «Baron Münchhausen» im November im Rabenhof-Theater uraufgeführt.
Während des Festivals konnte man Mitterer immer wieder begegnen, etwa bei der Uraufführung seines Orchesterstücks ...
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Opernwelt Januar 2012
Rubrik: Magazin, Seite 63
von Gerhard Pesché
In Gera hat ein neuer, dem dortigen Publikum als Regisseur aber nicht unbekannter Intendant kurzfristig – also ohne jeden Planungsvorlauf – die Leitung des in Finanznöten steckenden Theaters übernommen. An der Komischen Oper Berlin gestaltet ein erfolgreicher, aber dennoch um Zuschauer kämpfender Intendant seine letzte Spielzeit, bevor er an eine größere Bühne...
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53. Jahrgang Nr. 1
Opernwelt wird herausgegeben
vom Friedrich Berlin Verlag
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752239
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Redaktionsschluss dieser Ausgabe war der 06.12. 2011.
Redaktion:
Stephan Mösch
Albrecht...
Seit neun Jahren, seit seinem Debüt in Erfurt, schlüpft er in die mal mehr, mal weniger glänzende Rüstung des Gralsritters. Lohengrin, das ist für Klaus Florian Vogt die Rolle geworden, über die er sich definiert und mit der er bei den Bayreuther Festspielen seinen womöglich größten Triumph gefeiert hat. Eine Gesamtaufnahme steht noch aus (und wird unter Marek...