«Kinder und Hunde konnte ich schon immer gut nachmachen»

Im opernwelt-Jahrbuch 1996 wurde Christine Schäfer zur «Nachwuchssängerin» gewählt – für ihre Salzburger Lulu. Zehn Jahre später sang sie Mozarts Cherubino in der Inszenierung von Claus Guth, wieder in Salzburg. Dafür ist sie jetzt «Sängerin des Jahres». Was zwischen diesen beiden Aufführungen liegt, ist eine erstaunliche Karriere. Während des Studiums wurde Christine Schäfer vielfach prophezeit, sie werde nie auf der Opernbühne stehen. Inzwischen gilt sie als erfolgreichste deutsche Sängerin ihrer Generation, gebucht auf Jahre hinaus in Berlin, Paris und an der Metropolitan Opera in New York. Und das ohne Exklusivvertrag mit einer Plattenfirma, die dauernd Events produziert. Und ohne den Anspruch aufzugeben, dass Anton Webern und George Crumb ­genauso ins Repertoire gehören wie Henry Purcell oder Giuseppe ­Verdi. Christine Schäfer liebt die Vielfalt. Und sie hat eine Nase für das Besondere. Nur eines kann sie nicht ausstehen: genormten Geschmack.

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Frau Schäfer, wie geht es Ihren beiden Töchtern?
Danke, ich kann nicht klagen. Als ich sie gestern ins Bett brachte und vor unserem Schlaflied zufällig das Radio anmachte, kam gerade der Mitschnitt von Pergolesis «Stabat mater» aus Salzburg, wo ich eingesprungen war. Sagt die eine Tochter sofort: «Das ist die Mama, die da singt.» Sagt die andere: «Die Mama kann überhaupt nicht so schön singen.» So ist das Mutterleben.

Nehmen Sie die beiden schon mit in die Oper?
Natürlich, meist zu Proben.

Letztes Jahr in Salzburg haben sie fünf Mozart-Opern komplett ­gesehen. Ich finde, Eltern haben eine Verpflichtung, Kinder an Musik heranzuführen, besonders weil die Schulen in diesem Punkt versagen. In Paris habe ich die ganze Klasse meiner älteren Tochter in eine Probe von «La traviata» eingeladen. Die waren alle ganz begeistert, allerdings vor allem vom großen Kronleuchter auf der Bühne. In Berlin wollte ich etwas Ähnliches machen, aber da hätte man einen formellen Antrag beim Senat stellen müssen, und das war mir dann zu blöd.

In Salzburg bei dem Pergolesi-Konzert sind Sie für Anna Netrebko eingesprungen. Wie haben Sie Ihre Kollegin bei den Proben zum «Figaro» erlebt? Hat sie überhaupt Zeit zu ...

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Opernwelt Jahrbuch 2007
Rubrik: Sängerin des Jahres, Seite 4
von Stephan Mösch

Vergriffen
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Der bewegte Mensch

Schluss jetzt, sagen die beiden leicht zerknitterten Herren auf dem Podium. «Es bleibt dabei, dies wird meine letzte Oper sein», meint der Ältere (82), der Jüngere (63) schließt sich an: «Das tue ich nicht mehr!» Und lächeln einander so verständnisinnig an, als könn­ten sie wirklich zurückblicken auf ein vol­les, rundes, von gemeinsamen Premieren gepflastertes...

«Ich bin ein Kämpfertyp»

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