Keine Götter, nirgends
Herr Pascal, wann und warum wurde das Ensemble «Le Balcon» gegründet?
Es war exakt der 17. November 2008. Das heißt, mit unserer Aufführung des ersten Teils von Stockhausens «Sonntag aus Licht» in der Cité de la musique haben wir kürzlich unser 15-jähriges Jubiläum gefeiert. Das erste Konzert von «Le Balcon» fand nur wenige Meter von hier statt, im Conservatoire de Paris. Wir waren ausnahmslos Studierende und zwar nicht nur Instrumentalisten, sondern auch Sänger, Komponisten, Sounddesigner, Tänzer, Kostümbildner.
Ganz wichtig war es für uns, mit Amplifikationen zu arbeiten, also für jede Spielstätte den perfekten, genau abgestimmten Ton hinzubekommen. Und mit «Licht» realisieren wir nun, 15 Jahre später, eines der komplexesten Werke, das mit Elektronik und Raumklang arbeitet.
Karlheinz Stockhausen starb 2007. Sie haben ihn nicht mehr kennengelernt, aber unmittelbar nach dem Tod des Komponisten ein Ensemble gegründet, das nun erstmals komplett seinen «Licht»-Zyklus aufführt.
Genau! Es gibt da etliche Koinzidenzen. Unser erstes Konzert war noch in kleiner Besetzung mit Stücken von drei Komponisten, die «Le Balcon» mitgegründet haben. Dazu kam Musik von Salvatore Sciarrino und ...
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Opernwelt Februar 2024
Rubrik: Interview, Seite 52
von Jörn Florian Fuchs
Herr Gerhaher, der Bühnenverein hat vor einiger Zeit mitgeteilt, dass Theater und Konzertsäle über 80 Prozent Auslastung melden, manche Häuser sprechen sogar von weit über 90 Prozent. Ist die Krise ist überwunden?
So etwas hört man. Die Frage ist nur, wie belastbar diese Zahlen sind. Es könnte ja auch bedeuten, dass viele kommen – aber manche nicht zahlen müssen....
Während (nicht nur) in Moskau noch ausgiebig darüber diskutiert wurde, was es bedeutet, dass Valery Gergiev demnächst auch Intendant des Bolschoi-Theaters wird, brachte das Haus zwei bereits angekündigte Premieren heraus. Auf der großen Bühne wurde Francisco Cileas «Adriana Lecouvreur» aufgeführt. Sofort stellte sich die Frage, ob uns heute, in den Tagen, Wochen,...
Es ist außerordentlich vorteilhaft, wenn ein Opernhaus über eine hauseigene Barock-Combo verfügt, um Werke «Alter Musik» aufzuführen. Das Opernhaus Zürich hat das Orchestra La Scintilla, das, auf historischen Instrumenten, den Begriff eigentlich herrlich konterkariert: Nichts ist da alt, sondern alles umwerfend frisch. Und somit ein großes Vergnügen, es mit Rameaus...