Kapaune, Hühner – und eine Leidenschaft
«Ich erwarte täglich einen Sänger aus Italien, der Preußen sehr gut sein soll», schrieb Kronprinz Friedrich seiner Schwester Wilhelmine Anfang 1737 aus Rheinsberg.(1) Alle Hoffnungen ruhten auf seinem in Rom weilenden Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff – leider vergebens: «Die hiesige [sic] Castraten entschließen sich schwerlich von dannen zu gehen, die guten Tage, die Hochachtung vor ihnen und das beständige Brodt, so sie auch im unvermögenden Stande behalten, sind Uhrsache, daß sie 100 Rthlr. in Rom auswärtigen Tausenden vorziehen.
»(2) Es bedurfte der Thronübernahme, der damit verbundenen Aufbruchstimmung und wohl auch finanzieller Mittel, bevor aus Friedrichs Träumen Wirklichkeit werden konnte. Voller Ungeduld erwartete er im Mai oder Juni 1742 Knobelsdorffs Nachricht über den Fortgang seines im Bau befindlichen Opernhauses: eine Puppe, mit der er sich amüsiere.
Als Friedrich endlich einen Gesangstar gewonnen hatte, den Sopran-kastraten Antonio Uberti (eigentlich Anton Hubert, genannt Porporino), der seit November 1742 Mitglied der Hofkapelle war, geriet er in eine Art Rausch. Im Februar / März 1743 kam es in Potsdam zu arbeitsintensiven Begegnungen. Porporino ...
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Opernwelt Januar 2012
Rubrik: Essay, Seite 40
von Sabine Henze-Döhring
«Bumsti!», frohlockt der Baron, als die Bomben einschlagen. Da denkt man gleich an Karl Kraus’ «Die letzten Tage der Menschheit» und an Erzherzog Friedrich, den geistig limitierten Oberbefehlshaber der k.u.k. österreichischen Armee, der dies dort beim Betrachten von Manöverfilmen mit Mörserattacken entzückt ausruft. Bumsti! «Baron Münchhausen», die neue Oper...
ARTE
1.1. – 7.00 Uhr
Silvesterkonzert 2007 aus Caracas.
Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolívar, Venezuelan Brass Ensemble, Alexis Cárdenas und Ensemble, Gustavo Dudamel.
1.1. – 9.45 Uhr
Opening Gala der Los Angeles Philharmonic.
Musikalische Leitung: Gustavo Dudamel. Solist: Herbie Hancock.
1.1. – 12.10 Uhr/18.25 Uhr
Das Neujahrskonzert 2012.
Live aus dem Teatro...
Kalt ist das Licht, das hinter einer durchsichtigen Lamellenwand erstrahlt, und der Wintermond macht eher frösteln, anstatt das Herz zu erwärmen. «Herr, mein Gott, erbarme dich unser!», lautet denn auch eine Gebetszeile in der Chor-«Ouvertüre», während sich schattenhaft eine Prozession durch den Schnee kämpft. «Russland in tiefer Nacht», heißt es dazu im...