Immer gern gesehen

Alan Gilbert und die New Yorker Philharmoniker führen in der Avery Fisher Hall Janáceks «Füchslein» auf

Mit der New Yorker Erstaufführung von Ligetis «Le Grand Macabre» im vergangenen Jahr hatten Alan Gilbert und die New Yorker Philharmoniker im Verein mit dem Regisseur und Ausstatter Doug Fitch einen veritablen Triumph eingefahren. Ein zweiter Coup sollte dem Team nicht gelingen, auch wenn die Vorstellung von Janáceks «Schlauem Füchslein» in der Avery Fisher Hall sich durch hohe musikalische Qualität, attraktive Szene und schlüssige Erzählweise auszeichnete.

Das «Füchslein» – in New York dank der New York City Opera seit Längerem in der Märchen-Version des Kinderbuchautors Maurice Sendak bekannt – ist, wenn schon keine Novität, so doch ein stets gern gesehener Gast.

Alan Gilberts Musiker spielten mit zupackendem Elan, vortrefflich akkurat, wenngleich mir die herbstlich-melancholische Grundstimmung, die doch in dieser wundersamen Partitur steckt, im Gesamtklang ein wenig zu kurz gekommen schien. Doug Fitch und sein «Giants are Small»-Team hatten für ein buntes Bühnenbild und viele bezaubernde Tierkostüme und Requisiten gesorgt. Besondere Erwähnung verdienen überdies die fantastische Maske Cookie Jordons und Clifton Taylors suggestive Lichtregie. Da das Orchester auf der Bühne saß, ...

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Opernwelt August 2011
Rubrik: Magazin, Seite 66
von David Shengold

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