Immer gern gesehen
Mit der New Yorker Erstaufführung von Ligetis «Le Grand Macabre» im vergangenen Jahr hatten Alan Gilbert und die New Yorker Philharmoniker im Verein mit dem Regisseur und Ausstatter Doug Fitch einen veritablen Triumph eingefahren. Ein zweiter Coup sollte dem Team nicht gelingen, auch wenn die Vorstellung von Janáceks «Schlauem Füchslein» in der Avery Fisher Hall sich durch hohe musikalische Qualität, attraktive Szene und schlüssige Erzählweise auszeichnete.
Das «Füchslein» – in New York dank der New York City Opera seit Längerem in der Märchen-Version des Kinderbuchautors Maurice Sendak bekannt – ist, wenn schon keine Novität, so doch ein stets gern gesehener Gast.
Alan Gilberts Musiker spielten mit zupackendem Elan, vortrefflich akkurat, wenngleich mir die herbstlich-melancholische Grundstimmung, die doch in dieser wundersamen Partitur steckt, im Gesamtklang ein wenig zu kurz gekommen schien. Doug Fitch und sein «Giants are Small»-Team hatten für ein buntes Bühnenbild und viele bezaubernde Tierkostüme und Requisiten gesorgt. Besondere Erwähnung verdienen überdies die fantastische Maske Cookie Jordons und Clifton Taylors suggestive Lichtregie. Da das Orchester auf der Bühne saß, ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt August 2011
Rubrik: Magazin, Seite 66
von David Shengold
Eugen Onegin» als Tragödie verfehlten Lebensglücks: So sieht Stefan Herheim Tschaikowskys Szenenfolge, mit der er an der Nederlandse Opera im Rahmen des Holland Festivals debütierte. Das Concertgebouworkest mit seinen überirdisch schönen Hörnern saß im Graben, Mariss Jansons dirigierte. Eine Luxusbesetzung. Manches Bild schärfte die Ohren wie der vorher in dieser...
Der erwartete und von manchem erhoffte Skandal blieb aus. Der katalanische Regie-Berserker Calixto Bieito ist wohl zu sehr Katholik, um sich an einem Werk wie den «Gesprächen der Karmelitinnen» zu versündigen. Mit einer gewissen Demut nähert er sich dem Stück, das er sich für seine vierte Inszenierung an der Komischen Oper selbst ausgesucht hat. Er legt es zunächst...
Nicht wenige Inszenierungen haben aus «Idomeneo» – mit wechselndem Erfolg – eine Art «Götterdämmerung» gemacht. Doch die behält sich Vera Nemirova für das kommende Jahr zum Abschluss ihrer «Ring»-Deutung in Frankfurt vor. Im nahe gelegenen Mainz hat sie Mozarts Dramma per musica auf menschliches Maß gebracht: Der traumatisierte Kriegsheimkehrer erlebt...