Weltbürger Rossini
Es leuchtet ein, dass sich Antonio Pappano im Zuge seiner frisch entdeckten Rossini-Begeisterung zunächst «Guillaume Tell» zugewandt hat: Schließlich steht der «Tell» als französische Grand Opéra eines emigrierten Italieners für die Symbiose aus italienischen Wurzeln und musikalischem Weltbürgertum, die auch den in Großbritannien und den USA aufgewachsenen Italiener mit Wirkungsstätten in London und Rom prägt.
Im vergangenen Jahr eröffnete Pappano die Saison seines Santa-Cecilia-Orchesters mit einer Serie konzertanter Aufführungen von Rossinis letzter, gewichtigster Oper, und mehr noch als der Live-Eindruck (siehe OW 12/2010) zeigt jetzt die aus drei Abenden zusammengeschnittene Aufnahme, dass Pappano wieder einmal ins Schwarze getroffen hat.
Für Pappano ist Rossini nicht nur Sängermusik, sondern auch ein groß angelegtes Orchesterdrama und die furios absolvierte Programm-Ouvertüre mithin ein Versprechen, das auch der Rest des Werks einlöst. Trocken, präsent und detailscharf ist der Klang der Santa-Cecilia-Musiker, immer wieder arbeitet Pappano den expressiven Gehalt einzelner Stimmen heraus. Erstaunt hört man etwa, wie die Streicher am Ende des Rütli-Schwurs in ihrer rhythmisierten ...
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Opernwelt August 2011
Rubrik: Medien/CD, Seite 24
von Jörg Königsdorf
Eugen Onegin» als Tragödie verfehlten Lebensglücks: So sieht Stefan Herheim Tschaikowskys Szenenfolge, mit der er an der Nederlandse Opera im Rahmen des Holland Festivals debütierte. Das Concertgebouworkest mit seinen überirdisch schönen Hörnern saß im Graben, Mariss Jansons dirigierte. Eine Luxusbesetzung. Manches Bild schärfte die Ohren wie der vorher in dieser...
ARTE
1.8. – 6.00 Uhr
Mozart in Aix-en-Provence.
Arienrezital der Stipendiaten für Gesang und Piano der «Académie européenne de musique».
1.8. – 10.05 Uhr
Wanderer ohne Ruhe.
Film von Bruno Monsaingeon über den polnisch-ungarischen Pianisten Piotr Anderszewski.
2.8. – 5.00 Uhr
Die Schönheit der Stimme.
Film von Sabine Gisiger über drei Sänger des Opernstudios Zürich, die von...
Was wären wir ohne Silke Leopolds Bücher über Monteverdi und Händel, ohne ihren monumentalen Überblick zum musikalischen Theater des 17. Jahrhunderts? Unter den vielfältigen Forschungsinteressen der Heidelberger Musikwissenschaftlerin nimmt die frühe Operngeschichte besonderen Raum ein. Eine ihrer zentralen und vielsträngig verfolgten Beobachtungen ist, dass Musik...