Apropos...Verdi

Wenn man den Namen Zeljko Lucic hört, denkt man automatisch an Giuseppe Verdi. Der serbische Bariton gehört ohne Frage zu den größten Verdi-Sängern seiner Generation. Auch die nächste Premiere des 43-Jährigen ist seinem Lieblingskomponisten gewidmet. Bei den Salzburger Festspielen singt er die Titelpartie im «Macbeth». Premiere der Inszenierung von Peter Stein ist am 3. August.

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Herr Lucic, Inszenierungen des «Macbeth» spielen häufig in einer Ostblock-Diktatur. Sie sind in einer Ostblock-Diktatur groß geworden. Sehen Sie auch diese Parallele?
Ich würde das nicht vergleichen. Für mich ist Macbeth einfach eine verrückte, blutige Figur, die im Grund ganz unsicher ist. Ich sehe ihn auch nicht als zutiefst bösen Menschen. Für mich erklärt sich Macbeth von seiner letzten Arie her – in diesem Monolog zeigt er seine wahren Gefühle, und es wird klar, dass er eigentlich kein Blut wollte.



Er ist also selbst eher ein Opfer?
Ich sehe ihn als einen guten Menschen, einen General, der einfach sein Gewissen verloren hat und von der Prophezeiung der Hexen in Versuchung geführt worden ist. Er ergreift ja nie selbst die Initiative, sondern wird von seiner Frau getrieben.

Hat Verdi da Recht? Sind die Frauen an allem schuld?
Man muss leider sagen, dass die blutigsten Gewalttaten der Geschichte von Männern verübt worden sind. Und ich glaube nicht, dass sie auf den dämonischen Einfluss von Frauen zurückzuführen sind.

Bei Ihrer Gestaltung der großen Verdi-Partien hat man immer das Gefühl, dass diese Figuren mit einem Schicksal kämpfen, das stärker ist als sie selbst.
Für mich sind das ...

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Opernwelt August 2011
Rubrik: Magazin, Seite 71
von Jörg Königsdorf

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