Im Umbruch

Belgien ist ein kleines Land mit großen Opernambitionen: Uraufführungen, Ausgrabungen, Pläne zwischen Brüssel, Antwerpen und Gent

Ein Opernland im Umbruch. In Belgien werden in der kommenden Saison alle Musiktheater einen neuen Intendanten oder Künstlerischen Leiter bekommen. Peter de Caluwe, bis jetzt Chef des Künstlerischen Betriebsbüros an der Nederlandse Opera in Amsterdam, wechselt zur Saison 2007/08 an die Brüsseler Monnaie. Er ist Nachfolger von Bernard Foccroulle, der das Festival von Aix-en-Provence übernimmt. Stabwechsel auch an der Opera Royal de Wallonie in Lüttich: Jean-Louis Grinda hat in den letzten zehn Jahren die Qualität des Hauses enorm verbessert, nun geht er nach Monaco.

Sein Nachfolger ist Stefano Mazzonis di Pralafera, der bis jetzt die Oper in Bologna geleitet hat.
Bleibt die Flämische Oper mit den Standorten Antwerpen und Gent. Das Haus in Antwerpen wird derzeit renoviert, und es sieht nicht danach aus, dass es in Kürze wiedereröffnet werden kann. Die notwendigen Arbeiten sind umfangreicher und komplexer, als anfangs kalkuliert. Finanzielle Engpässe bereiten zusätzlich Probleme. Dennoch ist Intendant Marc Clémeur – auch er wird sein lang­jähriges Stammhaus demnächst verlassen – im Begriff, einen hochinteressanten «Ring» zu schmieden, mit dem flämisch-holländischen Regisseur Ivo van ...

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Opernwelt Mai 2007
Rubrik: Im Focus, Seite 24
von Willem Bruls

Vergriffen
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