Im Focus der Ausgabe August 2011
Es war ohne Frage eine glänzende Spielzeit des Théâtre de la Monnaie in Brüssel: beginnend mit Janáceks «Katja Kabanova» (inszeniert von Andrea Breth), fortgesetzt mit «Parsifal» (bei dem Roberto Castellucci sein Operndebüt gab und Hartmut Haenchen dirigierte) bis hin zu diesem Finale: Meyerbeers «Les Huguenots» in einer Fassung, wie sie selbst der Komponist so vollständig nie hörte, dabei durchaus kurzweilig. Verantwortlich dafür sind Marc Minkowski, Olivier Py – und eine jahrelange Vorbereitung. Ein starkes Finale auch in Amsterdam.
Dort kehrte Mariss Jansons ans Opernpult zurück und beschenkte die Aufführungen von «Eugen Onegin» mit seiner reichen Erfahrung. Und auch bei der Styriarte in Graz kommt es auf den Dirigenten an: Nikolaus Harnoncourt hat dort schon mit «Carmen» und «Porgy and Bess» überrascht. Nun widmete er sich der «Verkauften Braut» – und besann sich dabei auf seine tschechischen Wurzeln. Baden-Baden hat mit Stefan Soltesz zwar keinen Pultstar engagiert, dafür übertrumpft dieser Maestro manchen Star mit Leichtigkeit – auch vor Ort. Kent Nagano, noch Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, hat sich Messiaens «François d’Assise» gewünscht – ein Stück, das ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt August 2011
Rubrik: Im Focus, Seite 4
von Stephan Mösch/Albrecht Thiemann
Der «Ring Award» des Wagner-Forums Graz teilt mit Nikolaus Harnoncourts Styriarte den geografischen Ort sowie alle drei Jahre eine kurze zeitliche Gemeinsamkeit. Doch das diesjährige Styriarte-Motto «Im schweren Leichten» hätte wie ein Menetekel auch an die Wände des Grazer Schauspielhauses geschrieben sein können, wo das Finale dieses sechsten Wettbewerbs für...
Die Geschichte vom «Mann am Klavier» hat im 20. Jahrhundert mehrere Wandlungen durchlaufen, letztlich ist es eine Emanzipationsgeschichte. Längst sind die Liedbegleiter aus dem Schatten getreten (gelegentlich aus einem entwürdigenden Dunkel), längst wird die künstlerische Eigenständigkeit ihres Beitrags wahrgenommen, was sich auf der Bühne eher spiegelt als in der...
«Amerika, du hast es besser», schwärmte schon Goethe. Voltaire hätte das ebenso bestritten wie Leonard Bernstein, der aus dessen «Candide» ein – ja, was eigentlich machte? Ein Musical? Eine Revue? Ein Lustspiel mit Musik? Als «comic operetta» wollte er die Satire auf die Leibniz’sche These verstanden wissen, dass das ganze Menschenglück auf Erden zu finden sei....