Hommage an das maritime Lübeck
Es hätte so schön gepasst, sich als Rahmen für Hanno Buddenbrooks «Lohengrin»-Erlebnis das Jugendstil-Haus an der Beckergrube vorzustellen. Aber das Theater, von dem Thomas Mann in seinem berühmten Familienroman schreibt und in dem er selbst, wie er später in einem Aufsatz berichtet, in seiner Kindheit und Jugend in Lübeck eine Reihe von «zaubervollen Abenden» verbracht hat, war der 1858 an gleicher Stelle errichtete Vorgängerbau, das sogenannte «Casinotheater». Als am 1.
Oktober 1908 nach nur etwa fünfzehnmonatiger Bauzeit das neue Stadttheater, das damals als die größte und technisch modernste Bühne Deutschlands galt, eingeweiht wurde, war der Dichter längst nach München übersiedelt.
Aber das Lübecker Stadttheater war zu seiner Entstehungszeit nicht nur, was Größe und technische Ausrüstung angeht, ein Haus der Superlative. Auch in die Ästhetik der Architektur hatte man ganz bewusst investiert, indem man dem Entwurf eines der bedeutenden Baumeister der damaligen Moderne den Zuschlag gegeben hatte, dem in Dresden lebenden und lehrenden Professor Martin Dülfer. Er galt nicht nur als einer der prägenden Vertreter der Münchener Jugendstilarchitektur des Jahrhundertbeginns, sondern ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
«Città del festival» steht auf dem Ortsschild von Martina Franca. Zu Recht, denn eine Reise in das reizvolle Itria-Tal in Süditalien lohnt, weil man Werke hören kann, deren Titel man sonst, wenn überhaupt, nur aus Lexika kennt. Jeweils drei Opern stehen von Mitte Juli bis Anfang August für je zwei Vorstellungen unter freiem Himmel im Innenhof des Palazzo Ducale mit...
Die amerikanische Mezzosopranistin Grace Hoffman, die am 26. Juli 2008 im Alter von 82 Jahren in Stuttgart gestorben ist, war gewiss keine Künstlerin, die in die Annalen des Gesangs eingeht. Aber sie war eine Vertreterin jener im Zeitalter des musikalischen Jetsets rar gewordenen Spezies, die trotz aller internationalen Gastverpflichtungen über mehr als dreißig...
Der Titel sticht ins Auge, noch bevor die Ohren angeschaltet sind. «Gods, Kings & Demons» – so prangt, neben kosmisch-solarer Scheibe, das wohlgewählte Wort-Dreigestirn auf dem Booklet der ersten Soloaufnahme des deutschen Bassisten René Pape mit der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Sebastian Weigle. Es sei dies, erfahren wir dann von Pape, eine...