Heiter scheitern

Fioravanti: Le cantatrici villane Frankfurt/M. / Oper (Bockenheimer Depot)

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Nicht das eher tragische als komische Scheitern reicher, aber ein bisschen bekloppter Sangesdilettantinnen (Sujet zweier aktueller Kinofilme) ist das Thema dieser Ausgrabung, sondern die ehrgeizige und fiebrige Sphäre der Casting-Shows: Vorwiegend weibliche Ruhmsüchtige wanzen sich an vorwiegend männliche Prüfungsorgane heran, um die Karriere anzuschieben. Es darf auch erotisch zugelangt werden, und natürlich kommt Eifersucht ins Spiel.

In Valentino Fioravantis dramma giocoso «Le cantatrici villane» («Die Dorfsängerinnen») hat diese Geschichte südländische Leichtigkeit und neapolitanischen Pfiff. Das 1799 uraufgeführte Stück (dessen sich auch Goethe als Opernregisseur in Weimar annahm) ist eine von 70 Opern des damals international erfolgreichen Komponisten. Einst europaweit bekannt und bald vergessen, gehört sie zum Typus «Oper über Oper», ein bescheidenes Pendant zu Mozarts «Schauspieldirektor», Salieris «Prima la musica, e poi le parole» oder Strauss’ »Ariadne» und «Capriccio».

Fioravantis Musik steht einerseits ganz in der Tradition der neapolitanischen Buffa, weckt aber durchaus auch Erinnerungen an Mozart – so  durch die Verwendung von Klarinetten im ansonsten frühklassischen ...

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Opernwelt März 2016
Rubrik: Panorama, Seite 40
von Hans-Klaus Jungheinrich

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